Hundert Jahre Psychiatrie
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Der bedeutende deutsche Psychiater Emil Kraepelin (1856-1926) hat ein System für die Klassifizierung von psychischen Störungen eingeführt, das bis heute Gültigkeit hat. Kraepelin studierte ab 1874 Medizin in Leipzig und Würzburg. Nach seiner Promotion 1878 arbeitete er zunächst in München unter Bernhard von Gudden und anschließend in Leipzig unter Paul Flechsig. Unter Wilhelm Wundt befasste er sich mit experimentalpsychologischen Arbeiten. Im Jahre 1886 erhielt Kraepelin eine Professur in Dorpat, anschließend leitete er die „Großherzogliche Badische Universitäts-Irrenklinik“ in Heidelberg (1891-1903), die er nach seinen Vorstellungen modernisierte. Danach folgte er einem Ruf der Universität München. Die von Kraepelin gegründete „Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie“ gilt als Vorläufer des heutigen „Max-Planck-Instituts für Psychiatrie“ in München. Bekannt ist Kraepelin vor allem als Begründer einer empirisch orientierten Psychopathologie. In „Hundert Jahre Psychiatrie“ schildert der Autor die wechselhafte Geschichte der Psychiatrie.