Der Niederrhein und sein Deutsch
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Wie spricht der Niederrhein? Wer mit Sätzen wie Tus du noch wat trinken? oder Gibbet da noch mehr von? sympathisiert, wird in diesem Buch auf seine Kosten kommen. An solchen Äußerungen ist nichts zu beschönigen, nichts zu begradigen: So spricht der Niederrhein. Es wäre grundverkehrt, niederrheinische Sätze wie Lecker warm hier! oder Hasse se noch all? am Hochdeutschen zu messen, um dann vielleicht nach Fehlern oder Defiziten zu suchen. Der Ansatz dieses Buches ist ein ganz anderer: Wie am Niederrhein gesprochen wird und welche Varianten es gibt – darum geht es hier. Das neue Buch setzt die Erfolge von „Rheinisches Deutsch“ und „Kappes, Knies und Klüngel“ von Peter Honnen fort. Es erschließt neue Quellen und bringt aktuelle Erkenntnisse, nicht zuletzt die Resultate der jüngsten Fragebogenaktion zur Alltagssprache am Niederrhein. Eine Veröffentlichung des Landschaftsverbandes Rheinland, Amt für rheinische Landeskunde, Bonn. Auf nicht weniger als 19 Sprachkarten wird der Reichtum des regionalen Wortschatzes und seine räumliche Gliederung erfahrbar. Wo sagt man Söller, wo Speicher, wo Dachboden? Wo nennt man eine Dachrinne Kalle? In welchen Ecken des Niederrheins hört man litschen, wenn schlindern oder schliddern gemeint ist? Wo kennen die Menschen nicht nur dat Auto, sondern auch der Auto? So spricht der Niederrhein: Darwet en bissken mehr sein? Tus du noch wat trinken? Ich wa sowwat von am schwitzen. Sprechen tun et fast alle. Der hat sich nich mehr eingekricht. Die is noch am schlafen. Mein Bruder is auf Jück. Ja, dat wüsst ich abber! Da bin ich noch lang nich von ab. Kumma, da kommt schonn widder einer! Dat kost fümf fümmenfuffzich. Wennse nich bald komms, gibbet Ärger. Dat tu ich dir morgen erzählen. Gibbet da noch mehr von? Tschö, wa!