Alles begann in Berlin

Die Ärztin Dr. Christa A. Ossmann-Mausch beschreibt ihre Kindheit in Prenzlauer Berg, einem Stadtbezirk Berlins. Sie schildert anschaulich, wie intensiv die NS-Zeit und die Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges das Leben ihrer Familie bestimmten. Besonders prägend empfand sie als Schülerin die Evakuierung nach Schlesien, eine Maßnahme, die wegen schwerer Luftangriffe auf Berlin angeordnet wurde. Auf der Flucht vor der anrückenden Roten Armee kehrte sie 1945 nach Berlin zurück und wurde Augenzeugin der gewaltigen Schlacht um ihre Stadt. Die Autorin berichtet nicht nur aus der Erinnerung heraus, ihre Erlebnisse, eingebettet in die politischen Vorgänge des Dritten Reiches, werden anhand der heute verfügbaren Literatur präzise aufgearbeitet. Besprochen werden die Nachkriegsjahre in der geteilten Stadt, die Schwierigkeiten, mit denen die Jugendlichen in Berlin zurechtkommen mussten. Das Leben ging zwar weiter, war jedoch voller Tristesse. Durch intensives Lernen unter miserablen Umständen, mit hungrigem Magen, bei bitterer Kälte, Entbehrungen, die heute kaum mehr vorstellbar sind, haben sich die Träume des jungen Mädchens später doch erfüllt. Auch ein in der Kindheit ersehntes Hündchen begleitet sie seit vielen Jahren.