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Die Deutsche Reichsbahn in West-Berlin

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Die Deutsche Reichsbahn führte nach Ende des zweiten Weltkriegs den Betrieb auf vormals reichseigenen Eisenbahnstrecken in der sowjetischen Besatzungszone und dem sowjetischen Sektor Berlins aber auch im amerikanischen, französischen und britischen Sektor Berlins. Die politischen Spannungen zwischen den „West-Alliierten“ und der sowjetischen Seite brachen unmittelbar nach dem Ende der gemeinsamen Kriegshandlungen auf. Die Deutschen fanden sich unvermittelt in zwei gesellschaftspolitisch völlig unterschiedlichen Systemen wieder, in denen sie sich entweder engagierten, anpaßten oder in die „Zone“ gingen, die ihnen eine persönliche Perspektive bot. Während in der Westzone und der Ostzone, aus denen später die Staaten BDR und DDR hervorgingen, die „Reichs“-Bahn relativ problemlos eingegliedert werden konnte, ergab sich in West-Berlin der Umstand, dass ein im sozialistischen Sinn sowjetischer Prägung geführtes Unternehmen im politischen „Westen“ tätig war. Der Autor Bernd Kuhlmann beschreibt in dem Werk nach sorgfältiger Auswertung von Quellen, hauptsächlich aus dem heute zugänglichen Aktenbestand des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS), die politische Auseinandersetzung, mit der über die Deutsche Reichsbahn seitens der DDR versucht wurde, entgegen dem bestehenden Vier-Mächte-Status für das gesamte Berliner Stadtgebiet, politisch Einfluß in West-Berlin zu nehmen. Er schildert die Konflikte und Krisen, in denen die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner ihren Dienst zu verrichten hatten, ihren Kampf um eine gerechte Entlohnung und ihrer innerbetrieblichen Konflikte in der politischen Ost-West-Auseinandersetzung. Wer verwaltete welche Grundstücke, wie erfolgte die Entlohnung, welchen Rollen spielten die Gewerkschaften (FDGB, UGO, DGB), worin bestanden die Aufgaben der Bahnpolizei ? – Diese Fragen werden ebenso sachkundig beantwortet, wie die Fragen nach den Rollen der Westalliierten und den jeweils zuständigen Senatsstellen West-Berlins. Weitere Kapitel vermitteln einen Eindruck davon, wie im Zuge der politischen Entspannung, sachgerechte Entscheidungen möglich wurden, sogar gemeinsam Pläne für die zukünftige Gestaltung des Eisenbahnverkehrs in West Berlin zwischen den deutschen Stellen, freilich immer unter den wachsamen Augen der Siegermächte des Krieges, die konsequent auf die Einhaltung der von ihnen untereinander geschlossenen Abkommen bestanden. Als mit dem Viermächte-Abkommen 1972 weitreichende Gestaltungsspielräume für die Entwicklung auch des Bahnverkehrs in West-Berlin geschaffen wurden, hatte die Deutsche Reichsbahn in West-Berlin wieder eine Perspektive. Ein Kapitel widmet sich der Übergabe des S-Bahn-Betriebes in West-Berlin an die BVG. Illustriert werden die acht Kapitel des Buches mit teilweise unveröffentlichtem Bildmaterial, das einen bislang einmaligen Einblickt gibt in die vielfältigen Tätigkeitsbereiche der DR in West-Berlin.

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ISBN
9783613713116

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