Schwedens erste EU-Ratspräsidentschaft
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Die erste EU-Ratspräsidentschaft Schwedens 2001 mit den drei „E’s“ - enlargement, employment, environment und den fehlenden „E’s“ wie den Euro und die Diskussion um Europas Zukunft wird in diesem Buch betrachtet. Politik ist es, zu wollen - sagte Olof Palme; Göran Perssons Motto 2001 war, Europa nach Schweden zu holen. Aus schwedischer Sicht war die erste EU-Ratspräsidentschaft das herausragendste europäische Ereignis seit dem Beitritt 1995. Zum ersten Mal seit dem Wiener Kongress konnte das Land wieder mit den großen Mächten gleichberechtigt die Politik in Europa bestimmen. Das bisherige Agieren auf der internationalen Bühne basierte auf der Einsicht des moralisch Überlegeneren gegenüber den alten Supermächten und führte zu der Selbstwahrnehmung als primus inter pares. Gelang der Regierung der Weg von der „moralischen Großmacht“ zum pragmatischen Kleinstaat in der EU? Was wurde aus Neutralität und dem schwedischen Volksheim? Die erste Ratspräsidentschaft gilt als Feuertaufe für die neuen Mitglieder. Der Spagat für die Regierung zwischen nationalen Interessen und der neutralen, überparteiischen Rolle als EU-Vorsitz ist bei EU-skeptischen Ländern wie Schweden besonders schwierig. Mit ihrem engagierten Einsatz für die Themen Erweiterung, Beschäftigung, Umweltschutz und Informationsfreiheit hat sich die schwedische Regierung von ihrem Image als reluctant European verabschiedet. Als reluctant Federalist kann sie aber immer noch gesehen werden.