Vom Neuron zum Qubit
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Was ist, wenn das Selbst sich selbst denkt? Wenn ein Gedanke, Gefühl oder eine Handlungsabsicht bewusst wird, ist dieses Ergebnis bereits auf neurologischer Ebene festgelegt worden? Ist der freie Wille trotzdem mehr als die nachträgliche Interpretation eines spezifischen Systemzustands? Ansätze der Quantenphysik helfen der Neuropsychologie in dieser Frage heute auf die Sprünge. In quantentheoretischem Sinn lässt sich das Bewusstsein als Metakategorie verstehen. Seine Subkategorie wie unser Objektbewusstsein, mithin unsere Wahrnehmung, stehen in wechselseitiger Beziehung zu diesem „Abgleichmechanismus“, der den Soll- und Ist-Zustand des Organismus kontinuierlich auswertet. Dabei ist das Selbstbewusstsein nicht unabänderlich, kreiert sich vielmehr beständig neu. Es kann seine Selbstwahrnehmung sogar eigenständig und unbewusst korrigieren. An der Grenze zwischen messbarer Naturwissenschaft und Philosophie fahndet Marion Friedrich danach, wie der Geist in die Maschinerie kommt. Wo liegt der Übergang zwischen unbewussten Prozessen, der subjektiven Wahrnehmung und der bewussten Handlungsabsicht? Quantenphysikalische Ansätze können diesen Vorgang beschreiben. Die Freiheit des Menschen liegt jedoch in der Erkenntnis, dass ein subjektives Gefühl nicht objektivierbar ist. Somit kann sich kein „denkendes“ Lebewesen seiner ethischen Verantwortung entziehen.