Visionen der Informationsgesellschaft 2016
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Die Debatte um die „Informationsgesellschaft„ konzentriert sich auch in Polen derzeit stark auf die technische und/oder ökonomische Seite von netzbasierter Kommunikation; soziale und vor allem kulturelle Aspekte werden zwar nicht marginalisiert, jedoch oftmals unzureichend einbezogen. Dabei zeigen allein die Diskussionen über das Recht auf informationelle Selbstbestimmung angesichts anstehender technischer Entwicklungen (z. B. RFID-Technologie), welche nichttechnischen Effekte moderne Informations- und Kommunikationstechnologien haben (können). In Vorträgen, Diskussionen und vor allem in mehreren Arbeitsgruppen sollen vor diesem Hintergrund unter Einbeziehung von Studenten Vorstellungen für wünschenswerte und mögliche Entwicklungen im Bereich der Informationsgesellschaft entwickelt werden. Dabei geht es auch um die Herausarbeitung von Aufgaben und Handlungsweisen für unterschiedliche gesellschaftliche Institutionen, insbesondere für Ausbildungseinrichtungen (etwa Veränderungen in Lehrprogrammen, Programme für spezielle Kurse und postgraduale Studien) sowie um die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur digitalen Integration und Bürgerbeteiligung. Mit der Tagung sollen einerseits die Diskussion um die technischen, vor allem jedoch um die nichttechnischen Seiten der Informationsgesellschaft in Polen befördert und andererseits ein Beitrag zur Ableitung solcher Ziele bzw. Perspektiven für die Informationsgesellschaft, die (auch) im Interesse zukünftiger Generationen liegen, geleistet werden (vor allem in Richtung Wohlstand, Fortschritt, Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit). Zentral dafür sind der Wissenstransfer von Deutschland nach Polen sowie das Aufzeigen nationaler (z. B. kultureller) Spezifika, die den Wissenstransfer behindern könn(t)en. Zugleich sind in multi- und transdisziplinärer Weise Ziele, Perspektiven und Visionen für zukünftige Entwicklungen zu formulieren, die als Anregungen oder Anforderungen für Entwicklungen vor allem im Bereich der Informationstechnik, aber auch der (Aus- und Weiter-)Bildung, der Politik und des Rechts dienen können (sollten?). Hintergrund der Tagung sind sowohl das Aktionsprogramm „Informationsgesellschaft Deutschland 2006“ als auch das EU-Programm 2010 „eAccessbility“. Die Tagung ist Höhepunkt der Aktivitäten des Internationalen Zentrums für Nachhaltigkeit und Informationsgesellschaft (CRI) an der Schlesischen Universität Katowice im Rahmen des Polnisch-Deutschen Jahres. Das CRI ist eine gemeinsame Initiative der Schlesischen Universität Katowice und des Fraunhofer-Anwendungszentrums Cottbus (ALI). Es unterstützt die Herausbildung der nachhaltigen Informationsgesellschaft in Polen durch den Transfer von Erfahrungen vorrangig nach Oberschlesien, aber auch in andere Regionen Polens. Dafür wendet es internationale - vor allem deutsche -Erkenntnisse und Erfahrungen an und nutzt ein interdisziplinäres, internationales wissenschaftliches Potenzial.