Zur Modellierung des islamistischen Terrorismusrisikos

Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doctor rerum politicarum. Zusammenfassung: Die Terrorismusanschläge des 11. September 2001 wurden im Vorfeld kaum für möglich erachtet. So auch von Seiten der Versicherungswirtschaft, in deren Geschichte sie später als der größte jemals versicherte Schaden eingingen. Mit einem Mal erwiesen sich alle bislang für die Prämienkalkulation von Terrorismusrisiken eingesetzten Verfahren als obsolet. Noch im selben Jahr zogen sich die Sachversicherer aus diesem Markt zurück. Das vorliegende Buch geht über eine bloße Analyse der Hintergründe dieses Marktzusammenbruchs weit hinaus. Vielmehr leistet die Autorin einen wesentlichen Beitrag zur theoretischen Fundierung einer nachhaltigen Neustrukturierung der Kalkulation von Terrorismusrisiken. Um das Risiko eines terroristischen Anschlags bemessen zu können – so die Ausgangsthese der Autorin – muss terroristisches Verhalten antizipiert werden. Ohne eine umfassende Auseinandersetzung mit den terroristischen Motiven ist dies jedoch nicht möglich. Erstmalig in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur führt die Autorin daher ausführlich in die Hintergründe des Terrorismus ein, erarbeitet hierauf basierend Indikatoren für die Gefährdung und zeigt schließlich Wege zur Konkretisierung einer hypothetischen Schadenverteilung auf. Auf Basis einer umfassenden Auswertung und Weiterentwicklung der (versicherungs-) ökonomischen, spieltheoretischen und verhaltenspsychologischen Literatur entwickelt sie konkrete Ansätze für eine Klassifizierung des Risikos – und damit wertvolle Erkenntnisse für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten.