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Allgemeine Technologie - verallgemeinertes Fachwissen und konkretisiertes Orientierungswissen zur Technologie

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Der Arbeitskreis „Allgemeine Technologie„ der Leibniz-Sozietät wurde vor 6 Jahren gegründet. Der Band 99 der Sitzunsgberichte der Leibniz-Sozietät legt nunmehr die Ergebnisse des 3. Symposiums vor. Diese Aktivitäten erfolgten aus gutem Grund, den der Direktor des Karlsruher Instituts für Technikfolgenabschätzung in seinem Geleitwort zum Band 50 unserer Sitzungsberichte ausdrücklich hervorhob: Die Ambivalenz von Technik im Verein mit ihrer zunehmenden Rolle in der Gesellschaft hatte eine Fülle von Fragen aufgeworfen, die dazu herausforderten, Theorie und Praxis der Technik wissenschaftlich zu analysieren. Ethische und arbeitswissenschaftliche Aspekte sowie gesellschaftliches Wissensmanagement waren einige der Probleme, die es aufzugreifen galt. Vorausdenkende Wissenschaftler wie Johann Beckmann hatten bereits zu Beginn des 19. Jh. s erkannt, dass die gewerbliche Entwicklung nach einer wissenschaftlichen Analyse verlangte, die sich bereits im Ansatz als interdisziplinär zu erkennen gab. Die weitere Evolution der technischen Umwälzungen und der Rolle technischer Prozesse für die Entwicklung der Gesellschaft hat ihm recht gegeben. Wenn die Naturwissenschaften immer tiefer eingreifen in das Leben der Gesellschaft und des einzelnen Menschen, dann meist über die aus ihr resultierenden technischen Innovationen. Doch dies ist nur ein Aspekt der Technikwissenschaften, wenn auch ein wichtiger. Die moderne Forschung betrachtet die Technikwissenschaften funktional als einen integralen Bestandteil des Gesamtsystems der Wissenschaften und untersucht deren naturale, soziale und humane Dimension in ihrer ganzen Komplexität. Diese Erkenntnis dürfte entscheidend dazu beigetragen haben, dass jetzt in Deutschland eine „Deutsche Akademie der Technikwissenschaften“ gegründet wird. Als Konvent der Technikwissenschaften hat die acatech schon bisher die Interessen der deutschen Technikwissenschaften in der Union der Akademien vertreten, damit bereits signalisierend, dass die Technikwissenschaften zu einer eigenen Disziplin mit eigenem Gegenstandsbereich herangewachsen sind. Jetzt geht dieser erst 2002 gegründete gemeinnützige Verein in eine überterritoriale, von Bund und Ländern unterstützte Akademie über. Hieran wird deutlich, dass die Leibniz-Sozietät mit der Gründung ihrer Arbeitsgruppe „Allgemeine Technologie„ auf die Bedeutung der damit zusammenhängenden Probleme rechtzeitig reagiert hat. Das ist auch der Anlass dafür, dass wir jetzt in unseren Reihen über eine Umbenennung der Klasse Naturwissenschaften in „Klasse Natur- und Technikwissenschaften“ debattieren. Wir wollen damit die gewachsene Kompetenz unserer Sozietät auch auf diesem Gebiet nach außen sichtbar machen, ohne andere Wissenschaftsdisziplinen und deren Bedeutung auch nur im Geringsten zu negieren. Das heutige Symposium, das dritte seit der Gründung unserer Arbeitsgruppe, leistet - wie schon ein Blick auf die Themen und Referenten erkennen lässt - mit Sicherheit einen wichtigen Beitrag zum weiteren Ausbau der „Allgemeinen Technologie" als Disziplin und zum vertieften Verständnis der damit zusammenhängenden komplexen Probleme.

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2008

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