Die Schuld der Mitläufer
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Das Schweigen der Mehrheit Man musste kein Held sein, um in der DDR zumindest passiven Widerstand zu leisten. Ohne die Mitläufer hätte die Diktatur nicht vierzig Jahre lang so funktioniert. Das Regime konnte sich auf das Schweigen der Mehrheit verlassen. Dieses Buch vereint zwei Dutzend Geschichten von Staats-Hörigkeit und Aufbegehren inmitten einer angepassten Umwelt. Die Mehrheit der DDR-Bürger passte sich stärker an, als sie tatsächlich musste. Sie wollten »einfach ganz normal leben« in der SED-Diktatur. Sie ließen alltägliche Möglichkeiten des gefahrlosen Widersprechens und Widerstehens ungenutzt. So hat man es sich und den Herrschenden bequem gemacht. Der Satz »Es war nicht alles schlecht in der DDR« bedeutet auch: Wir haben es uns gut gehen lassen, als es anderen schlecht ging – den Unangepassten, den politischen Häftlingen, den gescheiterten Flüchtlingen und ihren Angehörigen. In diesem Buch wird von Anpassung und Verweigerung in der DDR erzählt – kurze Geschichten, charakteristische Alltagsepisoden aus den vierzig Jahren der Diktatur. Auch das mitunter eigene Versagen der Autoren wird benannt. Die Anthologie vereint zwölf bekannte Autoren wie Wolf Biermann und Erich Loest mit einem Dutzend nahezu Unbekannter: »kleine Leute«, die in der Deutschen Demokratischen Republik gelebt, mitgemacht oder widerstanden haben. Zahlreiche Bilder kritischer DDR-Fotografen wie Manfred Butzmann, Harald Hauswald und Klaus Lehnartz illustrieren die Texte. Ausstattung: mit Abbildungen