Die Gottfried-Wilhelm-Kolonie in Essen-Rellinghausen
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Die Gottfried-Wilhelm-Kolonie ist 100 Jahre alt. 1909 entstand sie im Ortsteil Rellinghausen, der ein Jahr später zur Stadt Essen eingemeindet wurde, als Bergarbeiterkolonie für die nahegelegene Zeche gleichen Namens. Als städtebauliches Leitbild ist der Reformstädtebau zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu sehen, der etwa von dem Aachener Professor Karl Henrici in seiner Schrift „Beiträge zur praktischen Ästhetik im Städtebau“ 1904 vertreten wurde. Vor diesem Hintergrund entstand die Gottfried-Wilhelm-Kolonie als Gartenstadt mit kleinteiliger Bebauung in offener Bauweise. Dem vielfältigen Erscheinungsbild ist kaum anzusehen, dass der Architekt, Oskar Schwer, auf sich wiederholende Bautypen zurückgreift, die geschickt zu insgesamt 13 Hausgruppen kombiniert wurden. Daraus entstand ein Siedlungsbild, das auf einprägsame Weise den Eindruck von Vielfalt mit der Harmonie einer scheinbar gewachsenen Siedlungsstruktur verband. Das Buch veranschaulicht erstmals die historischen, ästhetischen und bergbaulichen Voraussetzungen der Entstehung der Kolonie sowie die in ihrer Architektur realisierten Prinzipien.