Use of delivered energy in a food process chain
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Lebensmitteln zählen zu den Grundbedürfnissen des Menschen neben Kleidung und Behausung, ebenso wie eine nachhaltige Gesellschaft. Um Nachhaltigkeit fördern zu können, ist es notwendig das eigene Wissen um die Auswirkung von Lebensmittelproduktion, - verarbeitung und –handel auf die Umwelt zu erweitern (Berlin 2002). Zur Verbesserung der ökologischen Auswirkungen der Prozessketten der Lebensmittelbereitstellung, müssen vor der Entscheidungsfindung spezifische empirische Daten anhand des entsprechenden Fallbeispiels bezüglich des Endenergiebedarfs der Systeme bewertet werden (Owens 1997). Die Theorie der Ecology of Scale könnte ein wichtiger Schlüssel für die Entscheidung nachhaltiger Prozessketten der Lebensmittelbereitstellung darstellen. Sie verdeutlicht, dass von der Großenordnung der beteiligten Betriebe einen bedeutlichter Einfluss auf die ökologischen Auswirkungen von Prozessketten der Lebensmittelbereitstellung ausgeht (Schlich, 2008). Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden empirische Daten zum Endenergiebedarf der Kenianischen Bereitstellung von Frischmilch gesammelt, unter Anwendung der Technik der Ökobilanzierung. Das Ziel der Studie liegt darin zu untersuchen, ob die Effizienz der Arbeitsabläufe beeinflusst durch die Größe der beteiligten Betriebe, wichtiger ist als die Transportentfernung, bei Berücksichtigung des kompletten Energieaufwands dieser Prozesskette. Energiebilanzierung als ein Teil der Ökobilanzierung wird angewendet, um Endenergieverbrauch und Kohlendioxidemission (CO2), verursacht durch die wichtigsten Prozessketten der Milchbereitstellung, zu ermitteln. Die absoluten Endenergieumsätze werden auf die funktionelle Einheit 1 kg verkaufsfertige Milch bezogen, um spezifische Endenergieumsätze zu erhalten. Die spezifischen Endenergieumsätze werden mit den zugehörigen Betriebsgrößen, die als Milchdurchsatz pro Jahr angegeben werden verglichen. Des Weiteren werden ökologische „hot spots“ identifiziert. Diese Methode wird von Schlich et al. (2006) bereits zur Untersuchung der Bereitstellung weiterer Lebensmittel wie Lammfleisch, Wein, Rindfleisch und Schweinefleisch angewendet. In diesen Untersuchungen wird eine starke logarithmische Abnahme des spezifischen Energieumsatzes mit steigender Betriebsgröße beobachtet, was die Theorie der Ecology of Scale unterstützt, ebenso wie die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit. Zusätzlich wird in dieser Studie die Stufe der Landwirtschaft als wichtiger ökologischer „hot spot“ identifiziert, der den größten Endenergieverbrauch im Vergleich zu allen anderen Bereichen dieser Prozessketten der Lebensmittelbereitstellung aufweist. Diesel stellt sich als wichtigster Treibstoff dieser Prozesskette heraus, der für Endenergiesparmaßnahmen mit dem Ziel der Reduktion von CO2-Emissionen genutzt werden kann, Elektrizität und Holz sind jedoch ebenfalls sehr gängige Triebstoffe. Die Anwendung von Endenergiebilanzierungen als Teil der Ökobilanz ist geeignet zur Untersuchung ökologischer Auswirkungen in Form von „hot spot“ und zur Ermittlung von optimalen Betriebgrößen für eine effiziente Endenergienutzung innerhalb von Prozessketten der Lebensmittelbereitstellung in einer sich entwickelnden Wirtschaft.