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Nachträgliche Sicherungsverwahrung

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  • 169 Seiten
  • 6 Lesestunden

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Die Studie untersucht die Rückfälligkeit von 77 entlassenen Gefangenen, bei denen erfolglose Versuche unternommen wurden, eine nachträgliche Sicherungsverwahrung zu verhängen. Nur vier Personen (5 %) wurden erneut wegen Raub- oder Sexualdelikten verurteilt, obwohl allen eine schlechte Prognose, oft basierend auf psychiatrischen Gutachten, attestiert wurde. Diese relativ niedrige Rückfallquote wirft Zweifel an der Zuverlässigkeit von Kriminalprognosen auf. Die Einführung von Standards für Gutachten und Prognoseinstrumenten rechtfertigt nicht das Vertrauen, dass Prognosen für hochgradig gefährliche Fälle eine geeignete Entscheidungsgrundlage bieten. Die Identifizierung gefährlicher Wiederholungstäter geschieht oft auf Kosten unschuldiger Personen, die fälschlicherweise als gefährlich eingestuft werden. Zudem wird die Eignung von forensischen Psychiatern und Psychologen, die meist mit Gutachten beauftragt werden, in Frage gestellt, da sie sich auf die Psychopathologie des Einzelnen konzentrieren, während Kriminologen die Dynamik delinquenten Verhaltens im Blick haben. Die Studie zeigt auch, dass notwendige Entlassungsvorbereitungen oft unterbleiben, was dazu führt, dass nach den Entlassungsverfügungen keine Zeit für Wohnungssuche oder Nachsorgeorganisation bleibt. Dies verdeutlicht die „entsozialisierenden“ Begleitumstände und Nebenwirkungen dieses Instruments.

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Nachträgliche Sicherungsverwahrung, Michael Alex

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2010
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(Paperback)
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