Eine andere Sicht der Dinge
Autoren
Mehr zum Buch
Nach mehr als 50 Jahren des Schweigens setzt sich Nikolaus Rätz in diesem Band kritisch mit seinen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg auseinander, der für ihn bereits mit 16 Jahren begann. Er stellt seine ganz persönliche Sicht der Dinge dar, schreibt nieder, was ihn als jungen Mann fast aus der Bahn warf und was sein Leben veränderte. Der Leser begleitet den Heranwachsenden, der, geblendet vom Pathos und Glanz des Regimes, als halbes Kind ins Inferno des Krieges geschickt wird und durch seine Erlebnisse zum kritisch denkenden Bürger wird, der bereit ist, schon in jungen Jahren politische Verantwortung zu übernehmen. Gewiß ist nach so langer Zeit manche Einzelheit vergessen, doch damit ist der Blick geschärft für das, was nicht vergessen werden darf. So fragt Rätz, warum sich in der religiös, konservativ und patriarchalisch geprägten Gesellschaft der Eifeldörfer die unsinnigen Lehren des NS-Staates ausbreiten und warum sie auch hier fanatische Verfechter und Anhänger finden konnten. Doch er schreibt nicht nur von den Schrecken des Krieges, der Autor macht auch deutlich, wie die Erlebnisse des Krieges und vor allem der Gefangenschaft sein Verhalten in der unmittelbaren Nachkriegszeit geprägt und verändert haben. Rätz und seine Altersgenossen, die die Schrecken des Krieges überlebt hatten, waren von nur einem Gedanken beseelt: Nie wieder Krieg, nie wieder Diktatur, nie wieder politischer Fanatismus! Damit hat dieses Buch nicht nur unserer, sondern auch kommenden Generationen etwas zu sagen.