Architektur beim Wort nehmen
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Architektur beim Wort nehmen“ untersucht die vielseitige, aber unzureichend gewürdigte Architektur der Spätzeit der österreichisch- ungarischen Monarchie und ihrer Nachfolgestaaten. Anthony Alofsin zeigt darin auf, dass gegen Ende des 19. und im frühen 20. Jahrhundert in diesem besonderen Umfeld mehrere unterschiedliche Baustile Anwendung fanden und vertritt darüber hinaus die These, dass alle diese Baustile in einer Weise mit uns kommunizieren, die an Sprache und ihre Ausdrucksmittel erinnert. Alofsin beleuchtet ein breites Spektrum von Gebäudetypen, das unter anderem Theater, Krematorien, Wohnhäuser, Industriebauten, Sanatorien und Sparkassen umfasst, und führt dabei einen neuen Ansatz ein, mit dem sich die Sprache der Architektur interpretieren lässt. Er fordert uns auf, Gebäude auf zweierlei Arten zu sehen: im Hinblick auf formale Elemente und unter Berücksichtigung des politischen, sozialen und kulturellen Kontexts. Mit Alofsins Augen erkennen die Leserinnen und Leser, wie zahlreiche Nationen bestrebt waren, ihrer Autonomie Ausdruck zu verleihen, indem sie die unerschöpflichen Möglichkeiten von Kunst- und Baustilen ausloteten. Die Architektur erzählt uns von den widersprüchlichen Problemen, mit denen sich Teile des ehemaligen Habsburgerreichs konfrontiert sahen. Reich bebildert legt Alofsin einen erstaunlichen Aspekt mitteleuropäischer Kulturgeschichte dar.