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AuszugEs ist nicht überliefert, ob der neben dem LEGO-Stein berühmteste Däne, der Märchendichter Hans-Christian Andersen, jemals Ærø, die größte Insel in der Region südlich von Fünen, besucht hat. Historiker schweigen sich darüber aus, ebenso die Lokalgeschichtsschreibung. Andersen, der in seiner Heimat verkannt und mitleidig belächelt wurde, war zu Lebzeiten sehr viel im In- und Ausland auf Reisen. Auf der Suche nach Inspiration für seine Werke, nach sehnsuchtsvoller Erfüllung seines persönlichen Glücks, nach Liebe und Verständnis. Genau für diese, des großen Poeten Inspiration wäre Ærø damals wie heute geradezu prädestiniert gewesen. Zauberhafte kleine Orte voller Romantik, beschauliche Küstenstreifen, lauschige Häfen und oft feinsandige Strände machen die Insel zu einem wahren Juwel. Seinen besonderen Glanz verdankt es der Tatsache, dass es eben gerade nicht durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Der Weg nach Ærø führt immer nur über Fähren, vielleicht mit der eigenen Yacht oder in Ausnahmefällen mittels eines Kleinflugzeuges auf dieses dänische Kleinod. Darauf begründen sich zudem die ruhige Art und die Ausgeglichenheit der Menschen, die fehlende Hektik in einer mittlerweile immer schnelllebiger werdenden Zeit. Lediglich in den drei Fährhäfen kann zuweilen eine ausgesprochen gemäßigte Variante des Verkehrschaos auftreten, wenn nämlich die bauchigen, weiß-blauen Schiffe der Ærøfærgerne von Jütland, Fünen oder Langeland an- und ablegen. Schnell kehrt wieder die gewohnte Ruhe ein. Dabei befindet man sich keineswegs in einem bewohnbaren, antiquierten oder möglicherweise schon leicht angestaubten Freilichtmuseum. Im Gegenteil, Ærø gehört sogar zu den überregionalen Vorreitern fortschrittlicher Technologien. Zwar wird allerorten über die optische Ästhetik moderner Windmühlen als Vertreter einer ökologisch sinnvollen Stromproduktion diskutiert, denen auch hier eine gewisse Prominenz nicht abzusprechen ist. Windräder beeinträchtigen manchmal die Sicht zum Horizont. Andererseits steht beispielsweise auf einer Anhöhe oberhalb Marstals die weltgrößte Solarthermieanlage. Sie erzeugt einen Großteil der Energie für die kleine Stadt, und sie erfährt ständige, innovative Erweiterungen. Und am östlichen Ortsausgang von Ærøskøbing liegt eine der landesweit ersten Biogasanlagen, die ebenso energietechnisch in eine vernünftige Zukunft weisen. Hierzu passt bis dato auch der Spitzenwert von 3,7m² an Sonnenkollektorfläche pro Einwohner. Andersen hätte es bestimmt voller Wohlwollen betrachtet. Bestätigte der Märchendichter sich doch als Visionär mit Weitblick indem sich einige Punkte seines vor über 150 Jahren verfassten Märchens In Jahrtausenden bereits tatsächlich bewahrheitet haben. Vor allen Dingen ein hektisches Reiseverhalten betreffend. Doch für Romantiker, die gerne durch die gemütlichen Inseldörfer schlendern und das unverfälschte Idyll genießen möchten, stehen auf Ærø gleich mehrere, zumeist gut erhaltene Windmühlen klassischer, holländischer Bauart.
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Aerø, Udo Haafke
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2012
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- Titel
- Aerø
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Udo Haafke
- Verlag
- Westflügel-Verl.
- Verlag
- 2012
- ISBN10
- 3939408166
- ISBN13
- 9783939408161
- Kategorie
- Geografie
- Beschreibung
- AuszugEs ist nicht überliefert, ob der neben dem LEGO-Stein berühmteste Däne, der Märchendichter Hans-Christian Andersen, jemals Ærø, die größte Insel in der Region südlich von Fünen, besucht hat. Historiker schweigen sich darüber aus, ebenso die Lokalgeschichtsschreibung. Andersen, der in seiner Heimat verkannt und mitleidig belächelt wurde, war zu Lebzeiten sehr viel im In- und Ausland auf Reisen. Auf der Suche nach Inspiration für seine Werke, nach sehnsuchtsvoller Erfüllung seines persönlichen Glücks, nach Liebe und Verständnis. Genau für diese, des großen Poeten Inspiration wäre Ærø damals wie heute geradezu prädestiniert gewesen. Zauberhafte kleine Orte voller Romantik, beschauliche Küstenstreifen, lauschige Häfen und oft feinsandige Strände machen die Insel zu einem wahren Juwel. Seinen besonderen Glanz verdankt es der Tatsache, dass es eben gerade nicht durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Der Weg nach Ærø führt immer nur über Fähren, vielleicht mit der eigenen Yacht oder in Ausnahmefällen mittels eines Kleinflugzeuges auf dieses dänische Kleinod. Darauf begründen sich zudem die ruhige Art und die Ausgeglichenheit der Menschen, die fehlende Hektik in einer mittlerweile immer schnelllebiger werdenden Zeit. Lediglich in den drei Fährhäfen kann zuweilen eine ausgesprochen gemäßigte Variante des Verkehrschaos auftreten, wenn nämlich die bauchigen, weiß-blauen Schiffe der Ærøfærgerne von Jütland, Fünen oder Langeland an- und ablegen. Schnell kehrt wieder die gewohnte Ruhe ein. Dabei befindet man sich keineswegs in einem bewohnbaren, antiquierten oder möglicherweise schon leicht angestaubten Freilichtmuseum. Im Gegenteil, Ærø gehört sogar zu den überregionalen Vorreitern fortschrittlicher Technologien. Zwar wird allerorten über die optische Ästhetik moderner Windmühlen als Vertreter einer ökologisch sinnvollen Stromproduktion diskutiert, denen auch hier eine gewisse Prominenz nicht abzusprechen ist. Windräder beeinträchtigen manchmal die Sicht zum Horizont. Andererseits steht beispielsweise auf einer Anhöhe oberhalb Marstals die weltgrößte Solarthermieanlage. Sie erzeugt einen Großteil der Energie für die kleine Stadt, und sie erfährt ständige, innovative Erweiterungen. Und am östlichen Ortsausgang von Ærøskøbing liegt eine der landesweit ersten Biogasanlagen, die ebenso energietechnisch in eine vernünftige Zukunft weisen. Hierzu passt bis dato auch der Spitzenwert von 3,7m² an Sonnenkollektorfläche pro Einwohner. Andersen hätte es bestimmt voller Wohlwollen betrachtet. Bestätigte der Märchendichter sich doch als Visionär mit Weitblick indem sich einige Punkte seines vor über 150 Jahren verfassten Märchens In Jahrtausenden bereits tatsächlich bewahrheitet haben. Vor allen Dingen ein hektisches Reiseverhalten betreffend. Doch für Romantiker, die gerne durch die gemütlichen Inseldörfer schlendern und das unverfälschte Idyll genießen möchten, stehen auf Ærø gleich mehrere, zumeist gut erhaltene Windmühlen klassischer, holländischer Bauart.