Baumstraßenzeit
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30 Jahre alte Fotos von Straßenbäumen erzählen Geschichten. Sie erzählen uns, wer wie dran- oder besser vorbeigefahren ist, wer die Bäume ausgewählt, gepflanzt und betreut hat, wie der Ausbildungsstand der Gärtner war, wie wenig Zeit und Geld zur Verfügung stand, und wie sich alles geändert hat. Obgleich wir von einem Termin zum nächsten hetzen, den Baum an der Straße kaum würdigen, so gehört er doch zu uns. Wir haben keine Zeit, über das Kulturgut Straßenbaum zu diskutieren, langsamer zu fahren, weiter weg zu parken usw. Er kann uns gefährden durch abstürzende Äste; und er kann uns schützen – z. B. vor zuviel Sonne. Was aber ist gut für ihn? Wie ist er zum Straßenbaum geworden? Das Buch erzählt von Schwierigkeiten, vom Zerstören und Helfen. Es zeigt, wie der Baum mit den Umständen umgeht. Trotz der sachlichen Fotografie werden wir hineingezogen in die Prozesse unseres Straßenbaumes und unserer Umwelt. Die Fotos stammen aus dem Großraum Hannover. Bernd Vogel, Landschaftsgärtner und Sachverständiger, hat sie gemacht. Sie dien- ten als Anschauungs- und als Lehrmaterial. Er stellte sie Prof. Dr. Volkmar Seyfang zur Verfügung, dem Landschaftsarchitekten und Spezialisten für öffentliches Grün. Der Autor des Buches, Prof. Dr. Ulrich Riedl, ist Landschaftsökologe. Er versteht die Landschaft als wechselwirkendes System von Organismen, Umwelt und Menschen – in Raum und Zeit. In seiner eigenen Art schreibt er mit Wortwitz von Mobilität, Schnelligkeit, Erziehen, Anbinden u. v. a. m. Die Leserinnen und Leser sollten sich Zeit dafür nehmen. Volkmar Seyfang gibt in seinem Vorwort einen Überblick über die Straßenbaum-Geschichte.