Die große Fremde
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In den hier erstmals vorgelegten Texten verhandelt Foucault die Beziehungen zwischen der Sprache des Wahnsinns, der Literatur und dem, was er ihre »Kritik« nennt. Mit Shakespeare und Cervantes greift er das Hereinbrechen des Wahnsinns in die Literatur auf, gibt am Beispiel von Homer und Proust eine Einführung in sein eigenes literaturontologisches Denken und zeigt sich zugleich ganz als Literaturarchäologe. Im Spannungsfeld der permanenten Überschreitung einer außer sich geratenen Sprache und dem Trugbild eines »Buches«, das, um Literatur zu werden, seine eigene Existenz bestreiten muss, entwirft Foucault das Bild einer Literatur, die sich der Repräsentation entzieht und zugleich die sie verdoppelnde Sprache der Kritik ermöglicht. Dabei geht er das Risiko ein, eine »andere Ordnung« zuzulassen, um der modernen Erfahrung der Literatur Raum zu geben und den historischen Augenblick ihrer Entstehung zu konkretisieren. Diese Erfahrung kommt nirgends so deutlich zum Ausdruck wie bei de Sade: In der bedingungslosen Zurschaustellung, in der zeremoniellen Form der erotischen Szenen zeigt sich eine Verbindung zwischen Wahrheit und Begehren, die die Literatur eingeht, um all das vehement abzulehnen, was im Namen Gottes oder der Natur bislang gesagt wurde.