Bilder vom Nachbarn
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1963 verständigen sich Deutschland und Frankreich auf den Elyséevertrag - sie verabreden die Förderung der jeweils anderen Sprache, was nicht zuletzt Veränderungen in der Sicht des Anderen bedingt. Die beiden Regierungen erkennen die wesentliche Bedeutung an, die der Kenntnis der Sprache des anderen in jedem der beiden Länder für die deutsch-französische Zusammenarbeit zukommt. Dies richtet sich vor allem an die jungen Menschen, die Zukunft eines jeden Landes. Ein halbes Jahrhundert nach dem Postulat des Elysée-Vertrages stellen sich die aktuellen Fragen nach den Bildern vom Anderen: Verändert der Deutschunterricht die Sicht auf den Nachbarn östlich des Rheins? Unterscheiden sich die Ergebnisse der Deutschlerner von den Ergebnissen der Nicht-Deutschlerner? Zeigen Geschlecht und Alter im Vergleich einen Unterschied? Erstmals werden französische Schüler der Abschlussklassen von allgemeinbildenden und von technischen Gymnasien, vor allem in der Grenzregion Lothringen, zu ihren Stereotypen über Deutschland und die Deutschen befragt. Signifikanzbetrachtungen ermöglichen Gültigkeitsaussagen, insbesondere für das Fach 'Deutsch als Fremdsprache' und seine Konzepte und Lehrbücher in Frankreich. Die vorliegende Studie zeigt den aktuellen Stand der Stereotypenlage von französischen Abiturienten in einem bisher nicht gekannten Umfang: Über 500 französische Schülerinnen und Schüler geben mit einem Fragebogen von 35 Merkmalen Auskunft über ihre Stereotypen, die ihr Verhältnis zu Deutschland und den Deutschen bestimmen. Die Ergebnisse, zusammengefasst zu Konzepten von Deutschlandbildern, zeitigen überraschende Erkenntnisse.