Ursachen und Wirkungen von Inflationsdifferenzen in der Europäischen Währungsunion
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Die Staatsschuldenkrise in einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Währungsunion (EWU) beherrscht spätestens seit dem ersten Rettungspaket für Griechenland im Jahr 2010 die wirtschaftspolitische Diskussion über den Prozess der europäischen Währungsintegration. Dabei steht insbesondere die Frage im Vordergrund, welche Entwicklungen die aktuelle Krise hervorgerufen haben. Ziel dieses Buches ist es dabei, die Rolle von Inflationsdifferenzen zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten der EWU vor dem Hintergrund einer einheitlichen Geldpolitik im Euro-Währungsgebiet aus theoretischer und empirischer Sicht näher zu beleuchten. Dabei werden im ersten Teil unterschiedliche Ursachen von Inflationsdifferenzen diskutiert, wobei der Schwerpunkt auf der theoretischen und empirischen Analyse von Konvergenzprozessen gemäß des Balassa-Samuelson-Effekts liegt, der Inflationsdifferenzen durch unterschiedliches Produktivitätswachstum zwischen den Sektoren handelsfähiger und nicht handelsfähiger Güter auf der Angebotsseite einer Volkswirtschaft erklärt. Dieser Erklärungsansatz wird im Folgenden durch die Analyse nachfrageseitiger Entwicklungen ergänzt, die ihrerseits Inflationsdifferenzen begründen können. In zweiten Teil des Buches werden die Auswirkungen der Inflationsdifferenzen auf die Entwicklung des Außenhandels einzelner Mitgliedsstaaten empirisch untersucht, wobei die Analyse um eine Diskussion der Rolle EWU-interner Kapitalflüsse erweitert wird.