Molekulare Si(0)- und Si(l)-Verbindungen
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Das Element Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element der Erdkruste (26.3 % der Gesamtmasse) und kann, im Gegensatz zu dem leichteren Homologen Kohlenstoff, „der Träger des organischen Lebens ist“, als „Träger des anorganischen Lebens“ aufgefasst werden. Die fundamentalen Unterschiede in den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Elemente der Gruppe 14 sind hauptsächlich auf die unterschiedliche radiale Ausdehnung der s- und p-Valenzorbitale und die unterschiedlichen Elektronegativitäten und Atomradien der Elemente zurückzuführen. Das Element Silizium ist von hoher Relevanz als Halbleitermaterial für die Elektronik-Industrie und für Solarzellen sowie der Hauptbestandteil von Silikonen. Niedervalente Verbindungen des Siliziums spielen eine wichtige Rolle als reaktive Intermediate bei der Herstellung dieser Materialien, beispielsweise bei der plasmaunterstützten chemischen Gasphasenabscheidung zur Produktion von Silizium-Oberflächen oder dem Müller-Rochow-Prozess zur Synthese von Alkylchlorsilanen. Die Erforschung solcher Verbindungen ist daher, neben dem hohen akademischen Interesse, auch im Hinblick auf die Untersuchung und Optimierung dieser großtechnischen Prozesse von besonderer Bedeutung.