Trauma und der befreite Körper
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Es gibt zwei Arten von Traumata: Die erste Art wird ausgelöst durch extreme Ereignisse, die uns mit Wucht treffen, zum Beispiel ein schwerer Unfall oder eine Misshandlung. Die zweite Art sind Beziehungstraumata, die jeder von uns in irgendeiner Form erlebt. Oft liegen die Auslöser in der Kindheit, wenn Ereignisse zu schwerwiegend oder verwirrend waren, um sie angemessen verarbeiten zu können. Während Beziehungstraumata durch kleine schmerzvolle Ereignisse entstehen, die sich wiederholen, muss bei extremen Traumata das Ereignis nur einmal auftreten, um uns dauerhaft zu beeinträchtigen. Wir können uns gut vorstellen, dass es bleibende Auswirkungen auf die Psyche hat, wenn jemand Gewalt erfährt. Schwerer zu verstehen ist allerdings, dass scheinbar unbedeutende Ereignisse, speziell im Kindesalter, unser Erleben für den Rest des Lebens prägen und uns auch traumatisieren können. Auf solch eine Traumatisierung reagiert der Körper, indem er sich gleichsam in sich zusammenzieht und einschnürt; das löst sowohl physische als auch emotionale Schmerzen aus. Häufig kommt es zu chronischer Traurigkeit oder Verzweiflung, zu Wutanfällen oder Panikattacken, Erstarrung oder auch zu einer ständigen Verzerrung der Wahrnehmung, so, als stünden wir immer ein wenig neben uns, als wären wir nicht wirklich anwesend. „So wie sich in einer Faust eine offene Hand verbirgt, verbirgt sich unsere wahre Natur mit ihrer angeborenen Fähigkeit zu Glück, Liebe und Weisheit in unserem Schmerz und unserer Benommenheit. So wie wir eine Faust öffnen können, um unsere Handfläche zu enthüllen, kann unser ungebundenes, echtes Wesen aus unserem Schmerz heraustreten und wieder atmen“, sagt Judith Blackstone. Im Verlauf von mehr als vier Jahrzehnten hat sie eine einfache, aber revolutionäre Methode entwickelt, mit der wir die traumatischen Einschnürungen Schritt für Schritt auflösen können. Mithilfe des Realization Process, einer körperorientierten Meditationstechnik, treten die Betroffenen wieder in Verbindung zu ihrem elementaren Bewusstsein. Dabei geht es auch um spirituelle Heilung: Der Realization Process vereint non-duales spirituelles Erwachen, psychologische Heilung und Verkörperung. So befreien sich Betroffene von ihrem Trauma und finden zu der in ihnen selbst liegenden, unzerstörbaren Sicherheit zurück, die sie vor weiteren Einschränkungen und Traumata schützt.