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Jean-Baptiste de Lamarck gilt als "fondateur de la doctrine de l'évolution„ (1809). Sein Transformationskonzept war Basis eines vielgestaltigen Lamarckismus, der – als Gegenentwurf zum ultra-selektionistischen Neo-Darwinismus – v. a. im deutschen Sprachraum reüssierte. Das lamarckistische Prinzip lautet: Die Umwelt hat im Evolutionsgeschehen primär Instruktions-, nicht Selektionsfunktion. Stammesgeschichtlicher Formenwandel beginnt mit gerichteten Entwicklungsänderungen (“arrival of the fittest„), die milieuunabhängig transgenerational rekonstruierbar sind; eine derartige “Vererbung erworbener Eigenschaften" (VEE) verknüpft Onto- und Phylogenese. Als es bis Mitte der 1930er Jahre immer besser gelang, empirische Befunde angeblich umweltabhängiger erblicher Variabilität mendel- und populationsgenetisch zu deuten, erklärten Neo-Darwinisten jegliche VEE für inexistent – womöglich zu Unrecht: Besseres Verstehen schon längst bekannter und die Kenntnis neuer epigenetischer Entwicklungs- und Vererbungssysteme auf verschiedenen Ebenen biologischer Organisation lassen heute lamarckistisches, d. h. entwicklungsorientiertes Evolutionsdenken in neuem Licht erscheinen.
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Jean-Baptiste de Lamarck (1744-1829) und 150 Jahre "Lamarckismus", Martin Battran
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2023
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- (Hardcover)
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- Titel
- Jean-Baptiste de Lamarck (1744-1829) und 150 Jahre "Lamarckismus"
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Martin Battran
- Verlag
- Franz Steiner Verlag
- Erscheinungsdatum
- 2023
- Einband
- Hardcover
- ISBN10
- 3515131671
- ISBN13
- 9783515131674
- Kategorie
- Geschichte
- Beschreibung
- Jean-Baptiste de Lamarck gilt als "fondateur de la doctrine de l'évolution„ (1809). Sein Transformationskonzept war Basis eines vielgestaltigen Lamarckismus, der – als Gegenentwurf zum ultra-selektionistischen Neo-Darwinismus – v. a. im deutschen Sprachraum reüssierte. Das lamarckistische Prinzip lautet: Die Umwelt hat im Evolutionsgeschehen primär Instruktions-, nicht Selektionsfunktion. Stammesgeschichtlicher Formenwandel beginnt mit gerichteten Entwicklungsänderungen (“arrival of the fittest„), die milieuunabhängig transgenerational rekonstruierbar sind; eine derartige “Vererbung erworbener Eigenschaften" (VEE) verknüpft Onto- und Phylogenese. Als es bis Mitte der 1930er Jahre immer besser gelang, empirische Befunde angeblich umweltabhängiger erblicher Variabilität mendel- und populationsgenetisch zu deuten, erklärten Neo-Darwinisten jegliche VEE für inexistent – womöglich zu Unrecht: Besseres Verstehen schon längst bekannter und die Kenntnis neuer epigenetischer Entwicklungs- und Vererbungssysteme auf verschiedenen Ebenen biologischer Organisation lassen heute lamarckistisches, d. h. entwicklungsorientiertes Evolutionsdenken in neuem Licht erscheinen.