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Der Traum vom "Hohenstaufenkreis"

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Dezember 1969: Die Große Koalition unter Ministerpräsident Filbinger und Innenminister Krause legt ein „Denkmodell“ zur grundlegenden Reform der Landkreise in Baden-Württemberg vor. Während vielerorts bald die Emotionen aufgrund drohender Auflösungsszenarien hochkochen, kann man in Göppingen zunächst ruhig abwarten: Der wirtschaftlich prosperierende Landkreis soll weitgehend erhalten bleiben und Landrat Goes ist Mitglied einflussreicher Reformkommissionen. Doch spätestens im April 1970 nimmt die Diskussion gehörig an Fahrt auf, als Göppingens ehrgeiziger Oberbürgermeister König die Idee eines „Hohenstaufenkreises“ auf die Agenda bringt – gebildet vorrangig aus den Kreisen Göppingen und Schwäbisch Gmünd. Es beginnt ein Sommer mit geheimen Verhandlungen zwischen den Kreisgremien von Fils und Rems, informellen Treffen sowie einer sich immer schneller drehenden Konfliktspirale der politischen Protagonisten. Über ein Jahr lang und bis zur letzten Landtagsdebatte wird sich der teilweise erbitterte Kampf um die Zukunft von Landkreisen, einzelnen Gemeinden und politischen Egos fortsetzen. Auf breiter Basis erstmals ausgewerteter Archivquellen wird der vollständige Reformprozess 1969–1973 im und um den Landkreis Göppingen dargestellt. Neben der ausführlichen Dokumentation maßgeblicher Entscheidungen und ihren Hintergründen steht speziell die Frage nach der vergessenen Vision des „Hohenstaufenkreises“ sowie ihren tatsächlichen oder vermeintlichen Umsetzungschancen im Fokus. Im Abstand eines halben Jahrhunderts bieten sich dabei spannende Einblicke in eine Zeit des vielfältigen Umbruchs, kühner Reformideen und ambivalenter Politikvorstellungen.

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2023

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