Studien zur Theorie der Erziehungswissenschaft

Die Studien zur Theorie der Erziehungswissenschaft sind der erste Band einer dreiteiligen Aufsatzsammlung. Dieser Band enthält Untersuchungen zur Wissenschafts- und Objekttheorie der Pädagogik, in denen zwischen allgemeiner Wissenschaftstheorie, philosophischer Wissenschaftslehre und pädagogischer Gegenstandstheorie unterschieden wird. In Auseinandersetzung mit der empirischen Anthropologie H. Roths, der pädagogischen Anthropologie J. Derbolavs, der emanzipatorischen Pädagogik, dem Positivismusstreit in den Sozialwissenschaften, der Systemtheorie sowie postmodernen Reflexionen zur veränderten Struktur pädagogischen Wissens werden systematische Vermittlungsprobleme zwischen pädagogischer Handlungstheorie, erziehungswissenschaftlicher Forschung und pädagogischer Praxis diskutiert. Diese weisen die moderne Erziehungswissenschaft als eine experimentelle Handlungswissenschaft aus, die im Spannungsfeld von Modernisierung und Kritik der Moderne entstanden ist. Der Band schließt mit der Berliner Antrittsvorlesung des Autors, in der dieser den Versuch unternimmt, die Aufgaben erziehungswissenschaftlicher Forschung, pädagogischer Handlungsanalyse und theoriegeleiteter Politikberatung nach dem Ende der DDR zu klären. Aus dem Inhalt: Zum Zusammenhang von Wissenschaftstheorie, Wissenschaftslehre und Gegenstandstheorie am Beispiel der Historie (1969); Erziehung und Emanzipation (1970); Pädagogisches Experiment (1972); Pädagogische Anthropologie und pädagogische Erfahrung (1972); Erziehungswissenschaft 1976. Fortschritt oder Rückschritt im Bereich pädagogischer Theoriebildung und Forschung? (1977); Theorie, Technik, Praxis. Zur Diskussion alternativer Theorie- Praxis-Modelle (1978); Die praxeologisch- erfahrungswissenschaftliche Position im Positivismusstreit (1979); Läßt sich das Technologieproblem durch eine Technologieersatztechnologie lösen? Eine Auseinandersetzung mit den Thesen von N. Luhmann und K.-E. Schorr (1979); Pädagogisches Wissen und pädagogisches Ethos. Überlegungen zur unvollendbaren Pädagogik der Moderne (1986); Postmoderne Pädagogik. Analyse oder Affirmation eines gesellschaftlichen Wandels? (1987; gemeinsam mit Karl-Franz Göstemeyer); Systematische Pädagogik und historische Rekonstruktion. Zur Bedeutung der Strukturprinzipien pädagogischen Denkens und Handelns für die Verständigung über pädagogische Fragen und die Geschichtsschreibung der Pädagogik (1989); Erziehungswissenschaft zwischen Modernisierung und Modernitätskrise (1992); Über die Aufgaben der Pädagogik nach dem Ende der DDR (1993); Anhang: Literaturverzeichnis, Personenregister, Sachregister, Nachweise.