Männlichkeiten
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Der vorliegende Band beschäftigt sich aus der Perspektive feministischer Jungen- und Männerforschung mit der Konstruktion und Aneignung von Männlichkeiten im Verhältnis von Männern zu Frauen aber auch im Blick von Frauen auf Männer. Von der These ausgehend, daß nur ein Denken, das sich prinzipiellen Dichotomi- sierungen zwischen und innerhalb der Geschlechter entzieht, weiterführen kann, werden neue Fragen zum Geschlechterverhältnis aufgeworfen und beantwortet. Dies geschieht im Kontext der kritischen Interpretation und Reformulierung ver-schiedener Ansätze der Geschlechterforschung. Die empirische Basis dieser Studie bilden Interviews mit Männern, in denen spezi-fische Beziehungskonstellationen zu Frauen thematisiert werden, die die Lebens-lagen von Jungen und Männern maßgeblich bestimmen. Der Blick richtet sich da-bei nicht nur auf die Widersprüche, die die Beziehung zum Vater kennzeichnen, sondern vor allem auf das Verhältnis zur Mutter und zu Mädchen und Frauen. Herausgearbeitet wird, ob und wie Jungen und Männer mit den hier aufbrechenden Dilemmata konstruktiv - im Sinne der Konstruktion und Aneignung „alternativer“ Männlichkeit - umgehen können und welche Handlungsstrategien „traditionelle“ Männlichkeit verfestigen. Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, daß unterschiedliche, hierarchische Männlichkeiten im Bezug zu Frauen nicht nur im gesellschaftlichen Kontext, sondern auch im Subjekt gleichzeitig neben- und gegeneinander praktiziert werden. Inhalt: A: Problematische Aspekte des feministischen Blicks auf Jungen und Männer. Der Mann als Feind. Der Mann als (potentieller) Täter sexueller Gewalt. Der Mann als illegitimer Partner. Die Öffnung des Blicks auf den Mann. B: Weitere Denkvoraussetzungen. Stand der Männerforschung. Begriffsdefinitionen. C. Bedeutsame Beziehungskonstellationen im Leben von Jungen und Männern. Die Vater-Sohn-Beziehung. Überblick. „Ich will nicht so werden wie du, aber wie dann?“ Die Mutter-Sohn-Beziehung.Überblick. „Soll ich mich einfühlen oder nicht?“ Bedeutung und Umgang mit Mädchen und Frauen. Überblick. „Sag mir, was wir tun können.“ D: Widersprüche und Dilemmata als Normalität. Die Ergebnisse. Bedeutung der Ergebnisse für die weitere Forschung. Die Gefahr der Dichotomisierung. Politische, pädagogische und wissenschaftstheoretische Konsequenzen. Literatur.