Opfer der Könige
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„Im Jahr 1996 erschienen zwei kulturhistorische Essays unter dem Titel Opfer der Könige: »Albigenser, Inquisitoren und Troubadoure«; und »Verteidigung der Templer«. Zbigniew Herbert zeigt nun auch hier wieder, was seine Meisterschaft zu leisten vermag: Wie er sich zum Verteidiger der unterdrückten Minderheiten im mittelalterlichen Frankreich macht, wie er die Arroganz der Mächtigen anprangert. Albigenser aus dem Gebiet der Languedoc und ritterliche Templer werden zu Opfern der Geld- und Machtgier der Herrscher in Paris. Die Grausamkeit jener Bürgerkriege des 13. und 14. Jahrhunderts und die Vernichtung der Kulturlandschaft Süd- und Südwest-Frankreichs sowie die Hinrichtung einer breiten Schicht des dortigen Adels auf den Scheiterhaufen der Ketzerverfolgungen und die Zerstörung der Burgen zeigen, daß unser Jahrhundert mit seinen Gräßlichkeiten kein Monopol hat. Ein Berufshistoriker sei er nicht, sondern Erzähler. Das entbindet ihn von wissenschaftlicher Objektivität, das läßt Sympathie und Leidenschaft zu. So übergeht er die emotionale Komponente nicht und zeigt uns, wie hell die Scheiterhaufen brannten.“