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Diese Arbeit versteht sich als Beitrag zur Darstellung der Geschichte der DDR bzw. SBZ und zur Geschichte der Sonderpädagogik und speziell der Hilfsschule. Außerdem wird über die Analyse des Bedingungsgefüges des Sonderschulwesens in der SBZ und der DDR ein Beitrag zur Schultheorie aus systemisch-historischer Sicht geleistet. Ziel der Autorin ist, das System der sonderpädagogischen Beschulung in seinem vielfältigen historischen, kulturellen, ökonomischen, sozialen und politischen Beziehungsgeflecht innerhalb des Gesellschaftssystems der SBZ und der DDR zu erfassen, zu analysieren und zu deuten. In Anlehnung an Luhmanns Theorie der sozialen Systeme wird das Zustandekommen und das Funktionieren des sonderpädagogischen Systems in den ersten Jahren nach 1945 analysiert. Eingebunden in diese Frage ist die Überlegung, welchem Wandel dieses System aufgrund externer und interner Einflüsse unterlag bzw. welche Traditionen aus vorherigen historischen Epochen wie der Weimarer Republik bzw. der Zeit des Nationalsozialismus fortgeführt wurden. Ebenso erhebt sich die Frage nach pädagogischen Traditionen, nach überlieferten Gewohnheiten, traditionellen Handlungsmustern sowie nach personellen Kontinuitäten und Brüchen. Zeitlich orientiert entsteht die Frage, ob das Jahr 1945 in der Geschichte der Sonderpädagogik der DDR einen Wendepunkt, den Beginn einer Reform oder Restauration bzw. einen Neubeginn darstellt. Angesichts der Situation nach Kriegsende, in der, wie häufig in Zeiten des Umbruchs und tiefgreifender gesellschaftlicher Wandlungen, Wünsche nach grundsätzlichen Veränderungen wach wurden, entsteht eine weitere grundsätzliche Frage dieser Arbeit: Gab es Alternativen in der Betreuung behinderter Kinder? Lassen sich eventuell Tendenzen aufzeigen, die der Etablierung eines institutionell differenzierten und separierenden Schulsystems kritisch bzw. ablehnend gegenüber standen?
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Sonderpädagogik im Spannungsfeld zwischen Ideologie und Tradition, Birgit Werner
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1999
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- Titel
- Sonderpädagogik im Spannungsfeld zwischen Ideologie und Tradition
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Birgit Werner
- Verlag
- Kovač
- Erscheinungsdatum
- 1999
- ISBN10
- 3860649469
- ISBN13
- 9783860649466
- Kategorie
- Pädagogik
- Beschreibung
- Diese Arbeit versteht sich als Beitrag zur Darstellung der Geschichte der DDR bzw. SBZ und zur Geschichte der Sonderpädagogik und speziell der Hilfsschule. Außerdem wird über die Analyse des Bedingungsgefüges des Sonderschulwesens in der SBZ und der DDR ein Beitrag zur Schultheorie aus systemisch-historischer Sicht geleistet. Ziel der Autorin ist, das System der sonderpädagogischen Beschulung in seinem vielfältigen historischen, kulturellen, ökonomischen, sozialen und politischen Beziehungsgeflecht innerhalb des Gesellschaftssystems der SBZ und der DDR zu erfassen, zu analysieren und zu deuten. In Anlehnung an Luhmanns Theorie der sozialen Systeme wird das Zustandekommen und das Funktionieren des sonderpädagogischen Systems in den ersten Jahren nach 1945 analysiert. Eingebunden in diese Frage ist die Überlegung, welchem Wandel dieses System aufgrund externer und interner Einflüsse unterlag bzw. welche Traditionen aus vorherigen historischen Epochen wie der Weimarer Republik bzw. der Zeit des Nationalsozialismus fortgeführt wurden. Ebenso erhebt sich die Frage nach pädagogischen Traditionen, nach überlieferten Gewohnheiten, traditionellen Handlungsmustern sowie nach personellen Kontinuitäten und Brüchen. Zeitlich orientiert entsteht die Frage, ob das Jahr 1945 in der Geschichte der Sonderpädagogik der DDR einen Wendepunkt, den Beginn einer Reform oder Restauration bzw. einen Neubeginn darstellt. Angesichts der Situation nach Kriegsende, in der, wie häufig in Zeiten des Umbruchs und tiefgreifender gesellschaftlicher Wandlungen, Wünsche nach grundsätzlichen Veränderungen wach wurden, entsteht eine weitere grundsätzliche Frage dieser Arbeit: Gab es Alternativen in der Betreuung behinderter Kinder? Lassen sich eventuell Tendenzen aufzeigen, die der Etablierung eines institutionell differenzierten und separierenden Schulsystems kritisch bzw. ablehnend gegenüber standen?