Blumen im Beton
Autoren
Parameter
Kategorien
Mehr zum Buch
Behütet aufgewachsen - im Umgang mit Kriegsgefangenen Russisch gelernt - Besetzung durch die Rote Armee erlebt - als Achtzehnjährige verhaftet und unschuldig verurteilt - nach Vorkuta verschleppt - sieben Jahre Gulag überlebt - in normales Leben zurückgefunden - Russland wieder besucht --- und positiv Bilanz gezogen: Kurz vor dem Rückflug nach Frankfurt, nachdem bereits Zoll- und Abflugformalitäten erledigt waren, holte Sergeyewitsch mich überraschend aus dem Warteraum heraus. An der Flughafenbar lud er mich zu einem Glas Champagner ein: „Frau Wilmanns, ich muss Ihnen noch etwas sagen, bevor Sie abreisen. Sie haben mir im Laufe der Zeit offen erzählt, was Ihnen so alles begegnet ist. Erstaunlicherweise kann man bei Ihnen keinen Hass entdecken. Im Gegenteil!“, spielte der Intouristbegleiter am Ende meiner ersten wissenschaftlichen Reise in die UdSSR in einem unerwarteten Abschiedsgespräch auf meine Vergangenheit als Sträfling im Polargebiet an: Dort aber hatten sich auch in schwierigster Lage mitfühlende Menschen gefunden, selbst unter den Angehörigen der organisierten Verbrecherwelt, die mir physisch und psychisch zu überleben halfen. Wie kam es dazu? Die 1928 in Bonn geborene Autorin wurde noch als Gymnasiastin zur Zwangsarbeit ins Umerziehungslager nach Vorkuta verschleppt. Nach sieben Jahren, nach Stalins Tod 1953, wurde sie vorzeitig entlassen, machte das Abitur, heiratete und begann umgehend, ihre Begegnungen und Erfahrungen in der Gefangenschaft aufzuzeichnen. Sie studierte Slawistik, Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften in Marburg, Göttingen und Kiel, wo sie 1959 promovierte. Nach einem Jahr an der Harvard University war sie zunächst in der vergleichenden Osteuropaforschung in Frankfurt, Freiburg und München tätig. In den sechziger Jahren unternahm sie auf Einladungen der Universitäten Warschau, Moskau und Leningrad wissenschaftliche Reisen in den Ostblock. Im Ruhestand konnte sie endlich dieses Buch abschließen. Ihre Studien über Kultur und Familie in Russland führt sie fort.
Buchkauf
Blumen im Beton, Hergart Wilmanns
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2001
Lieferung
Zahlungsmethoden
Deine Änderungsvorschläge
- Titel
- Blumen im Beton
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Hergart Wilmanns
- Verlag
- Spätlese-Verl.
- Erscheinungsdatum
- 2001
- ISBN10
- 392446121X
- ISBN13
- 9783924461218
- Kategorie
- Weltgeschichte
- Beschreibung
- Behütet aufgewachsen - im Umgang mit Kriegsgefangenen Russisch gelernt - Besetzung durch die Rote Armee erlebt - als Achtzehnjährige verhaftet und unschuldig verurteilt - nach Vorkuta verschleppt - sieben Jahre Gulag überlebt - in normales Leben zurückgefunden - Russland wieder besucht --- und positiv Bilanz gezogen: Kurz vor dem Rückflug nach Frankfurt, nachdem bereits Zoll- und Abflugformalitäten erledigt waren, holte Sergeyewitsch mich überraschend aus dem Warteraum heraus. An der Flughafenbar lud er mich zu einem Glas Champagner ein: „Frau Wilmanns, ich muss Ihnen noch etwas sagen, bevor Sie abreisen. Sie haben mir im Laufe der Zeit offen erzählt, was Ihnen so alles begegnet ist. Erstaunlicherweise kann man bei Ihnen keinen Hass entdecken. Im Gegenteil!“, spielte der Intouristbegleiter am Ende meiner ersten wissenschaftlichen Reise in die UdSSR in einem unerwarteten Abschiedsgespräch auf meine Vergangenheit als Sträfling im Polargebiet an: Dort aber hatten sich auch in schwierigster Lage mitfühlende Menschen gefunden, selbst unter den Angehörigen der organisierten Verbrecherwelt, die mir physisch und psychisch zu überleben halfen. Wie kam es dazu? Die 1928 in Bonn geborene Autorin wurde noch als Gymnasiastin zur Zwangsarbeit ins Umerziehungslager nach Vorkuta verschleppt. Nach sieben Jahren, nach Stalins Tod 1953, wurde sie vorzeitig entlassen, machte das Abitur, heiratete und begann umgehend, ihre Begegnungen und Erfahrungen in der Gefangenschaft aufzuzeichnen. Sie studierte Slawistik, Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften in Marburg, Göttingen und Kiel, wo sie 1959 promovierte. Nach einem Jahr an der Harvard University war sie zunächst in der vergleichenden Osteuropaforschung in Frankfurt, Freiburg und München tätig. In den sechziger Jahren unternahm sie auf Einladungen der Universitäten Warschau, Moskau und Leningrad wissenschaftliche Reisen in den Ostblock. Im Ruhestand konnte sie endlich dieses Buch abschließen. Ihre Studien über Kultur und Familie in Russland führt sie fort.