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Der Dagestan-Konflikt und die Terroranschläge in Moskau 1999

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Anfang August 1999 marschierte eine tschetschenisch-dagestanische Miliz unter Führung Schamil Bassajews in der Kaukasusrepublik Dagestan ein und rief die Bevölkerung zum Aufstand gegen Russland auf. Doch das wichtigste Ziel des Überfalls war die Unterbrechung der Erdölpipeline von Baku über Dagestan nach Noworossisk. Im „Great Game“ der USA mit der Russischen Föderation um die Kontrolle der Erdölfelder in Mittelasien drohte Moskau eine strategische Niederlage. Bassajew wurde zurückgeschlagen und Anfang September 1999 erschütterte dann eine Welle von Sprengstoffanschlägen gegen Wohnhäuser in Moskau und anderen russischen Städten die Föderation. 300 Menschen starben. Die russische Regierung machte die tschetschenischen Mudjahedin für die Terroranschläge verantwortlich. Der neue Ministerpräsident Putin, ein früherer KGB-Offizier, nutzte die Terrorwelle als siegbringendes Thema bei den Präsidentschafts- und Dumawahlen. Russische Truppen marschierten in Tschetschenien ein. Der bis zum heutigen Tag andauernde Zweite Tschetschenien-Krieg begann. Prof. Dr. Johannes Rau, ein russlanddeutscher Kaukasusexperte aus Kasachstan, untersucht die Hintergründe des Machtkampfes um Dagestan. Wusste die russische Regierung von dem geplanten Überfall Bassajews? War der Inlandsgeheimdienst FSB an den Terroranschlägen beteiligt? Wer provozierte Bassajew zu dem Überfall unmittelbar vor den Präsidentschafts- und Dumawahlen? Warum schloss sich die Bevölkerung Dagestans nicht in ihrer Mehrheit den Mudjahedin an, sondern kämpfte freiwillig auf der Seite der russischen Truppen?

Publikation

2002

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