Mein Studium ferner Welten
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Es ist eine präzis gezeichnete Comédie humaine, die Alex Capus in einem Reigen raffiniert ineinander verwobener Geschichten präsentiert. Im Zentrum steht Max Mohn, der widerwillig Karriere beim Fernsehen macht. Da ist aber auch seine Ehefrau Ingrid, in die er schon als Dreizehnjähriger verliebt war und die er dennoch verlieren wird; der dauerschlafende Großvater, der sich aus Trotz und Geiz zu sterben weigert; Johnny Türler, der gescheiterte Abenteurer, der inder väterlichen Konditorei Pralinen verkauft; Kellner René, der im leeren Bahnhofrestaurant ausharrt und in einem karierten Schulheft ein Archiv menschlichen Leidens führt. Die Bühne ist eine ganz gewöhnliche Kleinstadt, in der jeder Akteur den anderen kennt, in der man sich liebt und haßt und lebenslang nicht voneinander loskommt. Da gibt es zornige Mädchen, fitneßwütige Seniorinnen, Sektierer und Anpasser, Selbstmörder, Schurken und Schwätzer, Schelme, Säufer und landlose Bauern. Alex Capus erzählt von den harmlosen und den schlimmen Querschüssen des Lebens, von den Launen und den Hakenschlagen des Glücks, mit gerechtem Zorn und ebensoviel Witz.