Wie viel Vögel
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Da stürzen in New York die Türme ein, und in einem Ferienbauernhof irgendwo in der Mitte Deutschlands verwandelt sich durch diese Weltkatastrophe eine empfindliche und gefährdete Liebesgeschichte urplötzlich in eine dumme Episode. Ganz leise geschieht das. Und fast nie werden sie laut, die Figuren in Franziska Gerstenbergs Erzählungen. Es scheint sogar, als machten sie am liebsten einen großen Bogen um die Orte, an denen es in ihrem Leben vielleicht spektakulär oder tragisch zugehen könnte. Und doch vibriert es allenthalben, die Figuren zittern vor Unsicherheit. Sie ahnen, dass sie, obwohl noch ganz jung, schon lauter ungelebtes Leben vor sich her schieben. Bald muss etwas geschehen. Aber da ist ja so viel Alltag! - unser noch nicht so ganz vereinigter bundesdeutscher Alltag. Nicht als Sammlung von Markenprodukten und Konsumentenoberflächen, Alltag vielmehr als das Muster der zarten Risse, die durch das Selbstverständnis der Figuren gehen. Franziska Gerstenberg zeichnet stille und eindringliche Porträts von Menschen um die zwanzig, die vom Mit-, Nach- und Gegeneinander der Lebens- und Gesellschaftsentwürfe durchdrungen und manchmal auch durchschnitten worden sind.
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