Der Seidenfächer
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Das Mädchen Lilie wird 1823 als Tochter einer armen Bauernfamilie in der Provinz Hunan geboren. Die Familie begegnet ihr mit Härte und Lieblosigkeit, denn Mädchen sind nichts als Last. Mit sieben Jahren, wenn traditionell den Mädchen die Füße gebunden werden, ändert sich für Lilie alles. Ihre Füße erscheinen besonders geeignet, zierlich zu bleiben. Das eröffnet ihrer Familie durch eine günstige Heirat Aufstiegsmöglichkeiten in bessere Kreise. Wochen, Monate müssen Mädchen fürchterliche Schmerzen ertragen. Lilies jüngere Schwester stirbt. Und Lilie lernt die lebensentscheidenden Lektionen einer Frau: Sie muss gehorchen, sie muss Schmerzen erdulden für die Schönheit, und sie kann nur im Leiden Frieden finden. Lilies einziger Trost ist die Aussicht auf Bildung: Sie erhält Unterricht in der Geheimschrift Nushu, einem über 1000 Jahre alten Verständigungsmittel unter Frauen. Und eines Tages erhält sie einen Brief von Schneerose, einem Mädchen aus reichem Haus. Eine lebenslange Freundschaft beginnt, die tragisch endet. Lisa See entführt mit ihrem Roman über eine große Frauenfreundschaft, die durch eine Geheimschrift am Leben gehalten wird, ins China des 19. Jahrhunderts. Sie lässt den Leser in eine verborgene Welt schauen, in der den Frauen mit dem Binden der Füße auch das Herz gefesselt wird. Doch die Sehnsucht nach Liebe, Glück und Freiheit bleibt lebendig.