Mein Körper in neun Teilen
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Raymond Federman erzählt von seiner Kindheit in Frankreich, seinem Leben als Erwachsener in den USA, seiner jüdischen Herkunft, seiner Karriere als Schriftsteller und unterscheidet in den großartig leicht und humorvoll erzählten Geschichten nicht zwischen Wahrheit und Lüge, Erfundenem und Erinnerung. Dieses Buch ist eine übermütige Achterbahnfahrt durch Federmans Leben und durch die Geschichte. Immer wieder weitet sich der Blick auf das große Ganze, das erst durch seine einzelnen Teile zu verstehen ist. Die Körperteile dienen Federman als Ausgangspunkte für Überlegungen, die ihn von vier verlorenen Haaren zu den 68er Unruhen in Paris führen, vom Läuse-Zerdrücken zu den Haartrachten der vom jüdischen Flüchtling beneideten jungen Männer im Amerika der 40er Jahre. Oder von der Betrachtung des dritten Zehs, dem »Gelehrten«, der ihn über die Gemeinsamkeiten von Freud und Hitler aufklärt... »Im höheren poetischen Gelächter wird die eigene Geschichte ausgelöscht und damit unauslöschlich. Die Lachteratur hat also eine doppelte Funktion, sie ist Droge des Vergessens und Denkmal zugleich.« Frank Schäfer in der »taz«, 13.3.2008