Die Fliegenfängerfabrik
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Ein geheimnisvoller Gast fordert einen polnischen Schriftsteller auf, in seine Heimatstadt Lodz zu fahren und als Beobachter an einem Gerichtsprozess teilzunehmen. Ein Teufelspakt? Es beginnt eine Wanderung zu einem Ort, an dem historische Gestalten in eine phantastische Welt treten. Angeklagt in einem fiktiven Prozess ist der Vorsitzende des Judenrats im Lodzer Ghetto, Chaim Rumkowski. Ein manischer Organisator, der im Glauben, die Lodzer Juden vor Auschwitz retten zu können, aus dem Ghetto ein prosperierendes Unternehmen machte, das nun zum Wohl des Dritten Reichs arbeitete – noch ein Teufelspakt? Der Stimmenchor der Zeugen und Opfer kreist um die Fragen nach historischer Schuld – denn letztlich bewahrte der selbst ernannte Retter niemanden, nicht einmal sich selbst, vor dem Tod: Was war Rumkowskis Motiv? Die Sorge um das Schicksal der Gemeinschaft oder Machtgier? Darf man Menschenleben gegeneinander aufrechnen? Ein intelligentes Spiel mit literarischen Stilen und Motiven in einer kafkaesken Atmosphäre und mit einer gehörigen Portion Selbstironie.