Sternenhimmel
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AuszugDie Sterne funkeln. Das magere Mädchen liegt auf den blanken Holzdielen. Nur ein dünner Baumwollstoff schützt die Haut vor der Kühle des Bodens. Kein wohliger Ort, zum Träumen schon gar nicht, aber so vertraut. Sie betrachtet die Zimmerdecke und lächelt. Die Hände ruhen auf dem Bauch, so als müssten sie ihn schützen und wärmen. Wenn der Wind den Haselnussstrauch vor dem Fenster streichelt, huschen Schatten über die Decke und die Sterne glitzern einen Atemzug lang geheimnisvoll. Das Mädchen streckt die Arme aus und berührt mit den Fingerspitzen scheinbar den Sternenhimmel. Er ist so nah. Näher als die Mutter. Die Sterne trösten. In ein paar Stunden wird die Mutter wieder da sein. Sei still! Bleib im Haus! Sei wachsam und brav! Das Mädchen tastet und umfasst eine kleinere Hand. Dann schließt sie die Augen. Lauscht. Wartet. Hofft. Die Mutter wird wieder kommen. Bestimmt.