Vier Paare und ein Ring
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Vom Paarungsverhalten des Bildungsbürgertums. Ein Ehepaar fasst einen Plan: Warum nicht mit befreundeten Paaren an vier Sonntagen Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ besuchen? Doch die ungeahnte Dynamik, die diese gepflegten Opernabende freisetzen, hat wenig mit Kulturgenuss zu tun. Karin Nohr zeigt uns in ihrem raffiniert komponierten Roman, dass sich nicht nur auf der Bühne alles um Eifersucht, Verrat, Ehrgeiz und die Liebe dreht. Im Leben von vier befreundeten Paaren scheint alles geordnet. Man ist in der Mitte des Lebens angekommen, Krisen sind gemeistert, der Wohlstand gesichert. Wäre es nicht schön, sich bei einem „Ring“-Besuch wieder einmal zu treffen? Als der erste Wagner-Sonntag kommt, wird debattiert, konkurriert und kokettiert. Doch Karin Nohr zieht in ihren Roman einen doppelten Boden ein; sie zeigt die Paare nicht im Zuschauerraum, sondern belauscht ihre Gespräche auf dem Heimweg und folgt ihnen in den kommenden Tagen. Vieles gerät ins Wanken: Was hält eine Beziehung zusammen? Wie viel Aufrichtigkeit verträgt sie, was lässt sie scheitern? Was wird gezeigt, was besser verhüllt? Im „Ring“-Geschehen spiegeln sich Trauer und Sehnsucht, leidenschaftliche Affären, zersetzender Ehrgeiz und der Wunsch nach Erlösung. Nach der „Götterdämmerung“ sind Ehen zerbrochen und Lebensillusionen entlarvt, aber auch neue Wege gefunden.
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