Fremde Vögel
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Bevor es 2014 begann, dass Flüchtlinge in großer Zahl kamen, lebte man in Deutschlands Landschaften in relativer Ruhe. Die letzte Unterbrechung von 1989, als auch viele Fremde kamen, war nicht vergessen, aber die Folgen haben sich regeln lassen. Man sprach ja deutsch miteinander. Naturkatastrophen dagegen waren immer schon kein ausreichender Anlass zur Aufregung: Überschwemmungen, Herbst- und Frühjahrsstürme, manchmal auch heftige mitten im Sommer - die Dorfbewohner nahmen alles gelassen hin, als erwartbare, wiederkehrende Ereignisse, die dem Leben Rhythmus geben. Als 2013 ein Haus brennt, ganz in der Nähe der großen Überschwemmungen an der Elbe in jenem Sommer, ist die Ruhe gestört und das Ereignis Anlass für Verdächtigungen, denn inzwischen sind Flüchtlinge in der Nähe, ganz und gar Fremde, anders als die unbekannten Nachbarn im nächsten Dorf, die auch fremd geblieben waren, aber wie wir sind. Die Berliner Journalistin Luisa lebt nicht in der Dorfgemeinschaft, doch das abgebrannte Haus gehört ihrem Cousin Ludwig, der sie um Beistand bittet. Sie erfährt in dieser Woche auf dem Dorf Menschengeschichten und hört Gerüchte, versucht zu verstehen und fasst einen Entschluss. Die aktuelle Stimmung in diesem Jahr wird eingefangen, und die Suche nach den Brandstiftern endet mit verblüffendem Ergebnis. „Fremde Vögel“ – eine Zeitstudie am besonderen Ort.