Reigen
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Mit seinem zyklischen 'Reigen' torpedierte Arthur Schnitzler (1862–1931) die Grundfesten sittlicher Konvention. Fünf Männer und fünf Frauen bilden zehn wechselnde Paare: Im erotischen Machtspiel verschwimmen die Grenzen der bürgerlichen Gesellschaft – Begierde und Verführungskraft bestimmen die Regeln dieses Spiels, ständische Ordnungen lösen sich auf. Nach heftigen Tumulten bei einigen Aufführungen des Stücks verbot Schnitzler 1921 jede weitere Inszenierung. Erst seit 1982 ist sein 'Reigen' wieder auf der Bühne zu sehen. Die skandalträchtige Komödie, 1903 erstmals als Buchausgabe erschienen, besticht bis heute durch ihre meisterhaften Dialoge und die schonungslose Demaskierung unterdrückter Lust und gesellschaftlicher Doppelmoral.