Wie eine nackte Nadel
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Ein Tag in Mogadischu. Der somalische Lehrer Koschin wartet auf die Ankunft seiner englischen Freundin Nancy. Die beiden hatten einander versprochen, sich zu heiraten, wenn sie innerhalb von zwei Jahren keinen anderen Partner gefunden hätten. Bevor er Nancy vom Flughafen abholt, kreuzt Koschin noch einmal seine wesentlichen Lebensstationen in der geliebten und gehaßten Metropole, dem »in eine Stadt verwandelten Schlachthaus«. Im inneren Dialog mit der abwesenden Nancy, denkt Koschin über ihr künftiges gemeinsames Leben zwischen Afrika und Europa nach. Er erklärt ihr das Land, das sie noch nicht kennt, beschimpft Gott und die Welt für den beklagenswerten Zustand, in dem es sich befindet, und stellt doch zuletzt fest: »Lieber ein Jahrhundert mit Mühen und Enttäuschungen hier in diesem Land als ein langer, glücklicher Tag irgendwo anders«. Kunstvoll komponiert Nuruddin Farah die Symphonie einer afrikanischen Großstadt in schwierigen Zeiten. Aus der Innenperspektive des Nörglers und Zweiflers Koschin erleben wir ein Land zwischen Korruption und Prostitution, intellektueller Dekadenz und Müßiggang - als liebenswert.
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