Aller Welt Freund
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Es geht um Kilian. Kilian ist ein junger Mann, dreißig ist er alt. Er ist Nachrichtenredakteur einer Tageszeitung. Er ist unverheiratet, doch seit Jahren befreundet mit Sarah. Er hat einen Bruder; Manfred ist sein Zwillingsbruder. Die Mutter heißt Sonja; der Vater ist den Brüdern unbekannt. Kilian wohnt in Untermiete bei Frau Abraham. Soweit sind die Verhältnisse überschaubar. Doch die Erzählung beginnt am Montag, an jenem Tag, als Frau Abraham zum Flughafen aufgebrochen war und Kilian das Langgeplante in die Tat umgesetzt hat: den Selbstmordversuch. Er hatte die Fenster und Türen abgedichtet, die Gashähne aufgedreht, war auf den Stuhl gestiegen, den er auf den Tisch gestellt hatte, in der Annahme, da oben gehe es schneller. Er stürzte, brach sich den Arm; nun liegt er auf dem Boden und Frau Abraham kommt zurück, weil an diesem nebeligen Morgen die Flugzeuge nicht starten. Das ist das Ende des Versuchs, ein Ende zu machen. Zumindest das Ende eines vorläufigen Versuchs. Warum das? Nicht nur Kilian äußert sich. Eine unglückliche Liebesgeschichte ist es nicht; es gibt gründlichere Gründe. Seit vier Jahren arbeitet er, wie gesagt, als Nachrichtenredakteur. Und die Nachrichten sind schlecht, schlimmer noch, sie werden immer schlechter. Immer neuer Hunger auf der Welt, immer neue Waffen, Krieg da und Bürgerkrieg dort. Und die vielen kleinen Kriege streben aufeinander zu, sie kommen näher und näher, sie haben uns zu ihrem Mittelpunkt erkoren und fressen sich von allen Seiten auf uns zu. Das ist alles? Ist nur Kilian auf dieser Welt - und mit ihm noch einige wenige - so sensibel ausgerichtet, daß er an dieser Welt zugrunde gehen muß?
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