Der goldene Wagen fährt nicht zum Himmel
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Im Zentrum von Salwa Bakrs erstem Roman steht die als nicht ganz normal angesehene Asîsa, eine Alexandrinerin in den Vierzigern, die wegen Mordes in einem Gefängnis ausserhalb Kairos sitzt: Sie hat ihren Stiefvater umgebracht, dessen jahrelange Geliebte sie war, ohne dass ihre blinde Mutter etwas davon ahnte. Um der harten Realität einer lebenslangen Haft zu entfliehen, träumt Asîsa davon, mit einem goldenen Wagen – schöner noch als die edle Kutsche König Farûks, die sie einmal als Kind von weitem gesehen hat – direkt in den Himmel zu fahren. In schlaflosen Nächten denkt sie laut darüber nach, welche ihrer Leidensgenossinnen sie zur Mitfahrt auserwählen will. Eine schwierige Frage, hat sie doch viele der Frauen, die ihr ihre erschütternden Geschichten erzählten, mit den Jahren liebgewonnen. Die meisten von ihnen wurden straffällig, um zu überleben, um sich und ihre Kinder ernähren zu können oder um sich für begangenes Unrecht zu rächen. So schlimm die Situation für die Frauen ist – sie erleben erstmals, was sie 'draussen' nie kennengelernt haben: Solidarität, Verständnis, Vertrauen, Liebe.