Unkonventionelle Gasgewinnung in NRW

AuszugVorwort Bereits das 13. ABK im Jahr 2011 hatte „Chancen und Risiken von unkonventionellem Erdgas“ zum Thema, welches auch heute noch von großer Aktualität und Brisanz ist. Die Energiewende erfordert den Ausbau erneuerbarer Energien, bei dem auch Erdgas eine große Bedeutung zukommen könnte. ExxonMobil, Wintershall und andere Unternehmen möchten an verschiedenen Standorten Erdgas gewinnen, die Bürger protestieren. Das Land NRW hat – parallel zu dem von ExxonMobil initiierten neutralen Expertenkreis – ein „Gutachten mit Risikostudie zur Exploration und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in Nordrhein-Westfalen und deren Auswirkungen auf den Naturhaushalt insbesondere die öffentliche Trinkwasserversorgung“ vergeben. Dies umfasst neben der Bewertung der möglichen Umweltgefährdung eine umfangreiche Darstellung der Lagerstätten in NRW und ihrer möglichen Gewinnung, Modellierung und Monitoring sowie die Entwicklung von Bewertungs- und Genehmigungskriterien. In einer vom Umweltbundesamt angekündigten Studie sollen ebenfalls potentielle Auswirkungen auf das Grundwasser, darüber hinaus aber auch andere mögliche Auswirkungen unkonventioneller Gasförderung mit den aktuell angewandten Technologien auf Umwelt und Natur sowohl für die einzelnen Bohrungen als auch für das vollständige Gewinnungsfeld bewertet werden. Alle Untersuchungen können eine Basis für die weitere geo- und ingenieurswissenschaftliche Forschung bilden. Auch der gerade geschlossene Koalitionsvertrag von NRW enthält Vorgaben für die Thematik der unkonventionellen Erdgasgewinnung. Allerdings sollen die Ergebnisse des Gutachtens mit Risikoanalyse des Landes NRW abgewartet werden, bevor das Thema wieder aufgegriffen wird. Das Kolloquium sieht sich als Diskussionsplattform für die diversen Disziplinen, welche die unkonventionelle Gasgewinnung aus verschiedenen Blickwinkeln mit unterschiedlichen Schwerpunkten betrachten. So können Chancen und Risiken umfassend durch Ingenieure, Geologen und Juristen dargestellt werden. Aachen, im Juni 2012 Walter Frenz Peter Kukla Axel Preuße