Franz Marc
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1916 fiel Franz Marc (1880–1916), gerade 36 Jahre alt, vor Verdun. Der Grafiker, Maler und Mitbegründer des Blauen Reiters war einer der zentralen Protagonisten im deutschen Expressionismus. In seinen Werken verarbeitete er Einflüsse von Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Henri Matisse oder Robert Delaunay, um daraus eine neue, ganz eigene Farb- und Formensprache zu entwickeln. Marcs bevorzugte Motive waren Tiere. Ob blaue Pferde, gelbe Tiger oder rote Rehe – in seinen Gemälden fand er zu einem individuellen expressiv-abstrahierenden Stil, der nicht die illusionistische Abbildung der Natur zum Ziel hatte, sondern seine Naturphilosophie zum Ausdruck brachte. Farben haben dabei einen symbolischen Gehalt: Blau steht für Männlichkeit und Geistigkeit, Gelb für Weiblichkeit und Freude, Rot für Wut und Gewalt. Ab 1914 entstanden erste abstrakte Gemälde. Mit seinem Künstlerfreund Wassily Kandinsky begründete Marc 1911 die Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter, um die sich schon bald ein lockerer Zusammenschluss von Künstlern formierte, die ein gemeinsames Interesse an den avantgardistischen künstlerischen Strömungen wie dem Fauvismus und Kubismus verband, an der sogenannten primitiven Kunst, an der Volkskunst und an der symbolischen Bedeutung von Farben und dem freien Umgang mit Farbe und Form. Die Gruppe war kurzlebig und löste sich mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs auf, doch ihre Ideen wirkten am Bauhaus und darüber hinaus in der abstrakten Malerei weiter. Dieser Einführungsband zeigt die vielfältigen Einflüsse auf, die sich in Franz Marcs radikalem Werk niederschlugen, und zeigt Marc als Schlüsselfigur des deutschen Expressionismus und im Kontext der europäischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts.
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