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In Selbstbetrachtungen und in der Auseinandersetzung mit Frauen und Männern, deren Leben von Hoffnung und Verzweifelung, von Hingabe und Widerstand gezeichnet war, ergründet Christa Wolf, wie tief die Verwerfung des Jahrhunderts das Schicksal des einzelnen bestimmen könne. Frida Kahlo, die Malerin, zwang ein Autounfall ins Stahlkorsett, Irmtraud Morgner wollte die versteinerten Verhältnisse der DDR mit weiblicher Phantasie zum Tanzen bringen, Franz Führmann hat mit Christa Wolf die Hoffnung auf eine neue, bessere Welt geteilt und, als diese gescheitert war, die Überzeugung, Schriftsteller seien verpflichtet standzuhalten, sich der Gegenwart zu stellen, sie sollten die Geschichte nicht zuletzt den Mythos durchforschen nach Zeugen der Humanität und des Widerstandes. Christa Wolf zeigt, wie ihr Kassandra und Medea geholfen haben, auch die heutigen Gesellschaftsstrukturen zu durchschauen. Sie nimmt eine Messe von Joseph Haydn zum Anlaß, um auf der Notwendigkeit von Utopien zu beharren, denn „dünn ist die Decke der Zivilisation“. Mit dem Wort „Brot“ eröffnet sie das Verständnis für Heinrich Böll. Alle die Menschen, die Christa Wolf in diesem Buch würdigt, über die sie trauert oder deren Werken sie einfühlsam nachgeht, werden zugleich Gestalten ihres Werkes, und es scheint, als versammelten sich alle „Im Stein“, in diesem großartigen Monolog. Während einer Operation sind zwar die Schmerzen der Ich-Erzählerin ausgeschaltet, aber die Empfindungen und das Bewußtsein umkreisen das ganze Leben und vor allem: den Sinn des Lebens.

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ISBN
9783630869988

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Publikation

1999, hardcover mit umschlag

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