Bel-Ami
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'Bel-Ami' ist der Inbegriff des skrupellosen Frauenhelden und Emporkömmlings, getrieben von maßlosem Ehrgeiz und Gier. Maupassant schildert seinen Aufstieg aus kleinsten Verhältnissen an die Spitze der Gesellschaft und entwirft dabei ein entlarvendes Sittenbild Frankreichs im ausgehenden 19. Jahrhundert. Karriere geht über Moral, Erfolg über Rücksicht. Das ist die ebenso einfache wie wirkungsmächtige Lehre, die das Leben dem hungernden Gelegenheitsjournalisten Georges Duroy in zahllosen Einzellektionen erteilt. Je konsequenter er diese Lehre beherzigt, desto rascher und höher steigt er. Und Georges lernt schnell. Die Frauen, die seinem Charme erliegen, nutzt 'Bel-Ami' (wie ihn seine Verehrerinnen nennen) schamlos aus, um seinen beruflichen Aufstieg in der Pariser Boulevardpresse voranzutreiben. Die Männer, die ihren Einfluss für ihn geltend machen, sieht er nur als notwendige Bekanntschaften, die man für sich fruchtbar machen und danach schnell wieder lösen muss. Guy de Maupassant (1850-1893) seziert hier den Typus des skrupellosen Emporkömmlings samt seiner wechselnden Milieus mit psychologischer Unerbittlichkeit. Die Geschichte eines kometenhaften Aufstiegs wird zum ungeschönten Porträt eines menschenverachtenden Opportunismus. Zeitlose Gültigkeit hat das Buch zudem als brillantes Sittengemälde der Presse- und Finanzwelt und ihrer dubiosen Verstrickungen mit der hohen Politik.