Wüstenblume
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Das Leben der aus Somalia stammenden Waris Dirie, das sie in ihrer Autobiographie Wüstenblume beschreibt, liest sich wie ein modernes Märchen vor exotischer Kulisse. Zu einem richtigen Märchen gehört auch eine gehörige Portion Grausamkeit und Gewalt und nicht zu vergessen, das Wichtigste: ein Happy-End. Geboren wurde Waris in der Wüste Afrikas, zog mit ihrer Familie, einem Nomadenstamm, von Wasserstelle zu Wasserstelle, ständig im Kampf ums tägliche Überleben. Sie hütete die Tiere, und der erste grausame Einschnitt in ihre Welt der Kindheit war ihre Beschneidung mit fünf Jahren. Mit vierzehn wollte sie ihr Vater dazu zwingen, einen viel älteren Mann zu heiraten. Waris rebelliert und sieht keine andere Möglichkeit, als wegzulaufen, um ihrem Schicksal zu entkommen. Sie flieht in die Hauptstadt Mogadischu und bekommt die Chance, als Dienstmädchen mit dem somalischen Botschafter, einem Verwandten ihrer Mutter, nach London zu reisen. Mit welcher Schlitzohrigkeit es Waris gelingt, nachdem ihr Onkel wieder zurück nach Somalia berufen wird, in London zu bleiben, sich ihr Überleben zu sichern, sogar britische Bürgerin zu werden, liest sich überaus amüsant. Ein Fotograf, der sie entdeckt hat, bekniet sie tatsächlich zwei Jahre lang, Aufnahmen von ihr machen zu dürfen. Sie hat es ihrer ungeheuren Zähigkeit zu verdanken, die sie schon früh als Nomadenmädchen erlernt hat, daß sie mittlerweile zu den Topmodels der Modebranche gehört. Seit einiger Zeit setzt sie sich vehement als UNO-Sonderbotschafterin gegen die Genitalverstümmelung von Frauen ein, die sie selbst schmerzvoll erlitt. --Manuela Haselberger
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