Dédé
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Ein 'Schauer von Schönheit und Traurigkeit' weht durch diesen Roman, die wehmütige Schilderung einer keuschen Liebe unter Internatsschülern. Der inzwischen erwachsene Marcel erinnert sich an seine Freundschaft und Liebe zu dem schönen Italiener Andrea (Dédé), der schon mit 15 Jahren sterben mußte. 'Zartheit und Feinheit der Empfindung', so Numa Praetorius, sind in diesem Roman mit 'poetischem Schwung' in Worte gefasst. Achille Essebac trat um 1900 mit drei Romanen hervor: Dédé, Luc und L’Élu. Schon 1902 auf Deutsch erschienen, hat Dédé in Deutschland eine ganz besondere Wirkung erzielt: Jeder ältere Gymnasiast habe seinen Dédé gehabt, erinnerte sich Hans Blüher; mancher dankte mit einem Gedicht dem 'Sänger des Dédé' ('Nimm unseren Dank, o Sänger, für Dein Lied / Vom schönen Knaben.'). Auch eine Berliner 'Nachtbar des Herrn' schmückte sich mit diesem Namen. In seinem Nachwort zur Neuausgabe zeichnet Jean-Claude Féray erstmals die Biographie des Autors Achille Essebac (Anagramm von Achille Becasse, 1868–1936) und würdigt den Roman als Prototyp einer Reihe von Beschreibungen 'heimlicher Freundschaften'.