Freispruch für den Hund der Baskervilles
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Who dunnit? Die meisten Krimileser verlassen sich ganz auf den Autor, wenn es um die Aufklärung literarischer Morde geht. Falsch, sagt Pierre Bayard: Selbst Meisterdetektive wie Sherlock Holmes können irren, ohne dass der Autor es bemerkt. In Conan Doyles berühmtestem Buch »Der Hund der Baskervilles« deuten zahlreiche Indizien darauf hin, dass der Hund keineswegs der Mörder war. Anlass genug für eine furiose »Kriminalkritik«. Denn viele in der Literatur erzählte Morde sind gar nicht von denjenigen begangen worden, denen sie zur Last gelegt werden. In der Literatur wie im richtigen Leben entkommen die wirklichen Verbrecher nicht selten den Ermittlern, und zweitrangige Figuren werden angeklagt und verurteilt. Die Kriminalkritik, Verfechterin der Gerechtigkeit, bringt endlich die Wahrheit ans Licht – und eröffnet ungeahnte Perspektiven. Ist Ödipus wirklich des Vatermords schuldig Versteckt sich nicht selbst in »Hamlet« ein unbekannter Mörder? Wenn schon literarische Personen hinter dem Rücken des Autors ein Eigenleben entwickeln, können wir uns auch als Leser aktiver, lustvoller in literarische Texte einbringen. Die Zeit der passiven Lektüre ist vorbei!, ruft Pierre Bayard, Autor des Bestsellers »Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat«. Wie man mit Literatur auf Augenhöhe verkehrt und die wahren Mörder enttarnt, zeigt sein ebenso witziges wie kluges Buch.