Wilhelm Meisters Lehrjahre
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Ein Plädoyer für die Jugend Die Geschichte vom Kaufmannssohn Wilhelm Meister, der aus der bürgerlichen Enge seines Elternhauses ausbricht, um seine künstlerischen Talente zu erproben, gilt als der berühmteste Bildungsroman der deutschen Literatur. Während der junge Mann mit einer Theatergruppe durch die Lande zieht, lernt er allmählich, daß die Kunst nur ein Teil des Lebens ist, daß erst in der Auseinandersetzung mit der Umwelt, durch schmerzliche Erfahrungen und bedeutsame Begegnungen, die wahre Lebenskunst erworben wird. Bewußt wählte Goethe als Titelhelden für sein 1795/96 in vier Bänden erschienenes Werk einen ganz normalen Menschen, der nur das eine Ziel hat, sich selbst, »ganz wie ich da bin, auszubilden« und erst »durch das Irren geheilt« wird. Der berühmte Roman wurde zu einem Plädoyer für die Jugend, der eine Zeit der Entwicklung, des Versuchs und Irrtums zugestanden werden muß. Darin ist seine Zeitlosigkeit und seine Modernität begründet. »Wilhelm ist freilich ein armer Hund, aber nur an solchem läßt sich das Wechselspiel des Lebens und die tausend verschiedenen Lebensaufgaben recht deutlich zeigen, nicht an schon abgeschlossenen Charakteren.« Johann Wolfgang Goethe
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